Ungehorsam ist für jeden, der die Geschichte kennt,
die recht eigentliche Tugend des Menschen.
Oscar Wilde
Liebe Leserinnen und Leser
«Google hat die Demokratie an sich gerissen», lautet eine These von Robert Malone, über die wir vergangenen Mittwoch berichtet haben. Wegen Google gebe es weltweit keine freien Wahlen mehr. Das klingt dramatisierend, ist aber durchaus plausibel.
Malone bezieht sich dabei unter anderem auf die Ergebnisse von Studien darüber, wie sich Manipulationen von Suchmaschinenergebnissen auf Wahlen auswirken können. Demnach seien viele Menschen durch simple Steuerung der Reihenfolge von Suchergebnissen in ihrer Wahlentscheidung beeinflussbar.
Angesichts der Bedeutung von Suchrankings in der Wahrnehmung der Benutzer ganz allgemein sowie der Konzentration auf sehr wenige Suchmaschinen ist der enorme Einfluss der IT-Konzerne offensichtlich. Der Hauptforscher dieser Studien habe sogar nachgewiesen, dass mehrere US-Präsidentschaftswahlen von Google manipuliert wurden, so Malone.
Dabei sind Wahlen meines Erachtens gar nicht so das Problem. Wahlergebnisse sind heute in der Regel sowieso sehr relativ und haben leider nur begrenzte Auswirkungen. Die Grenzen zwischen verschiedenen Parteien verschwimmen immer mehr – vielleicht weniger in der Theorie der Programme, aber ganz sicher in der Praxis des politischen Alltags. Spätestens jeweils nach einer Wahl.
Das soll natürlich nicht heissen, dass Wahlen überflüssig wären. Die Probleme liegen viel tiefer. Unverkennbar verhalten sich Politiker oft genug wie Marionetten der Finanzeliten. Lobbyismus ist legal und organisiert, Technokraten regieren uns. Über Korruption wird bestenfalls vor den Wahlen gesprochen, deren Bekämpfung (beim Gegner) ist ein beliebtes Wahlversprechen. Entsprechend schnell wird es anschliessend wieder vergessen. De facto ist die Korruption bereits institutionalisiert.
Das Schadenspotenzial der Suchmaschinen, speziell von Google, für Demokratie und Gesellschaft ist auch nicht auf Wahlbeeinflussung beschränkt. Google kümmert sich ja nicht nur um das massgeschneiderte Filtern von Internetinhalten, sondern ist Teil eines Konzerns (Alphabet Inc.) mit vielen Geschäftsfeldern. Das Unternehmen hat es geschafft, praktisch in alle unsere Lebensbereiche einzudringen – weil wir das zulassen. Auch in dem Malone-Artikel wird deutlich: Wir müssen realisieren, dass Google «omnipotent» ist und über die Fähigkeit verfügt, so ziemlich alles zu überwachen und zu manipulieren.
Die Frage ist, was wir gegen Massenüberwachung und Manipulation tun können. Vor allem müssen wir eine gewisse Bequemlichkeit und Gleichgültigkeit ablegen. Wir müssen uns informieren, um die Fallen zu erkennen und weniger invasive Alternativen zu finden. Es geht also genauso um unser Verhalten wie um Geräte oder Techniken, wenn wir uns nicht zu einem Werkstück machen lassen wollen.
Konkret könnte das zum Beispiel im technischen Bereich bedeuten: auf Dezentralisierung und Freie Software setzen, Internetdienste wie E-Mail bei kleineren Anbietern benutzen und nicht bei den Monopolisten, möglichst wenige Apps auf dem Handy installieren, Einstellungen von Programmen im Hinblick auf die Privatsphäre kontrollieren, persönliche Daten nur sehr geizig herausgeben. Und ganz wichtig: das Wort «Smart» generell als Synonym für «Überwachung» verstehen.
Um in der Welt der Marionetten zu bleiben: Wir sollten den Puppenspielern das Leben so schwer wie möglich machen. Das ist zwar auch für uns nicht immer leicht, lohnt sich aber gewiss. Zum Glück sind wir nicht allein und es gibt viele Möglichkeiten zur Vernetzung mit Gleichgesinnten.
Herzliche Grüsse
Andreas Rottmann
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Wie das letzte, besteht das Buch aus einer Sammlung der besten Beiträge von Transition News aus dem vergangenen Jahr. Hinzu kommen Gastbeiträge von bekannten Autoren, darunter Milosz Matuschek, Christian Kreiß, Ernst Wolff und Christoph Pfluger. Zu den untergeordneten Themen gehören Krieg, Corona, Wirtschaft, Klima, künstliche Intelligenz und die Gender-Ideologie.
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Redaktion und Moderation: Christoph Pfluger
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