Der spanische Mainstream propagiert derzeit das «Superfood» unserer Zukunft: Kakerlakenmilch (hier und hier). Das Portal La Razón bejubelte beispielsweise deren «exzellente» Eigenschaften und präsentierte die Gründe, warum Menschen sie trinken sollten:
«Der Klimawandel und das Bevölkerungswachstum zwingt uns, unsere Ernährung zu variieren, und diese Nahrung [die Kakerlakenmilch] enthält eine Fülle von Nährstoffen und Vorteilen», schreibt das Portal.
Das «magische Superfood» steigere den Sexualtrieb, verlangsame den Alterungsprozess, fördere den Fettabbau, helfe Muskelmasse aufzubauen und Krebs zu bekämpfen, so La Razón.
Schon im Januar 2023 hat die EU-Kommission unter der Leitung der nicht gewählten Ursula von der Leyen den Einzug von Insekten in unsere Nahrung erlaubt. Dazu gehören Mistkäferlarven in pastöser, gefrorener, getrockneter oder pulverisierter Form, Mehlwürmer, Wanderheuschrecken und Heimchen.
Da stellt sich die Frage, was ist Kakerlakenmilch überhaupt? Wie das Portal Gesundheitsmagazin erläutert, erzeugen Kakerlaken der Art Diploptera punctata eine kristallisierte, proteinreiche Substanz, um ihre Nachkommen damit zu versorgen. Diese Schabenart sei einzigartig. Sie bringe ihren Nachwuchs lebend zur Welt und versorge diesen – ähnlich wie Säugetiere – mit einer nahrhaften «Milch».
Dabei handele es sich um Proteinkristalle, die von den Mutterschaben produziert werden. Laut Wissenschaftlern seien die milchähnlichen Kristalle äusserst nahrhaft, Kakerlakenmilch gelte auch für Menschen als vollwertiges Lebensmittel. Sie sei eine hervorragende Quelle für Fette, Kohlenhydrate und Proteine.
Und wer muss die Kakerlaken melken? Da Kakerlaken keine Säugetiere sind, melkt man sie auch nicht wie weibliche Kühe, Schafe oder Ziegen. Dennoch muss die Kakerlakenmilch natürlich irgendwie gewonnen werden. Dafür sei ein arbeitsintensiver Prozess erforderlich, so das Portal. Die weiblichen Kakerlaken und ihre Embryonen müssten getötet werden, sobald diese zu laktieren begännen. Dann würde man die Kristalle aus dem Mitteldarm «ernten».
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