Wirksam und sicher
Wir müssen für die Freiheit planen und nicht für die Sicherheit,
wenn auch vielleicht aus keinem anderen Grund als dem,
dass nur die Freiheit die Sicherheit sichern kann.
Karl Raimund Popper
Liebe Leserinnen und Leser
Das so erfolgreich propagierte Motto aus der Covid-Zeit, die «Impfstoffe» seien wirksam und sicher, wird auch in anderen Bereichen angewendet. Warum sollte man schliesslich Neues erfinden, wenn sich bestehende Betrugskonzepte bewährt und als effektiv herausgestellt haben?
Vielleicht nicht ganz so wörtlich, aber mit ähnlicher Intention wird zum Beispiel von der EU-Kommission der Einsatz biometrischer Daten unter dem Vorwand einer grösseren Sicherheit und Bequemlichkeit angepriesen. Immer wieder wird behauptet, deren Nutzung sei ein wirksames Mittel zur eindeutigen Identifizierung von Personen. Datenschutzbedenken gebe es im Prinzip keine, da die Informationen sicher gespeichert würden und der Zugriff geregelt sei.
Wirklich sicher ist jedoch nur, dass rein gar nichts sicher ist. Das braucht man eigentlich niemandem zu erklären, es versteht sich von selber und dafür gibt es jede Menge Beispiele. Egal ob Datenlecks, Diebstahl oder Missbrauch – einschliesslich des staatlichen –, unsere Daten verschwinden, da können wir sicher sein.
Eine Wirksamkeit zu beweisen, ist reichlich schwierig, erst recht im voraus, ohne ausreichende empirische Daten. Im Falle der biometrischen Daten ist das Argument des effektiven und verlässlichen Instruments genauso absurd. Bilder und Videos werden inzwischen so gut manipuliert, dass es möglich ist, Gesichtserkennungssysteme zu täuschen. Sogenannte «Deepfakes» sind offenbar bereits recht leicht zu erzeugen. Auch Fingerabdrücke können von Hackern gestohlen werden.
Okay, aber der Augapfel? Die digitale Identifizierungsplattform Worldcoin bietet einen angeblich fälschungssicheren digitalen Identitätsnachweis, der mit Scans der Iris arbeitet. Interessierte Nutzer müssen dazu ihre Augen in speziellen Registrierungszentren mit einem Gerät namens Orb scannen lassen. Daraus werden persönliche, «sichere» Identifikationscodes erstellt. Diese «World ID» solle eine «bequeme» Möglichkeit bieten, zu überprüfen, ob jemand ein echter Mensch und kein Bot oder KI-Algorithmus ist. Die technische Entwicklung stammt übrigens grossenteils von der deutschen Firma Tools for Humanity GmbH in Erlangen.
Datenschützern ist die Verarbeitung sensibler biometrischer Daten ein sprichwörtlicher Dorn im Auge. In einigen Staaten musste Worldcoin seine Registrierungszentren wieder schliessen oder durfte sie erst gar nicht eröffnen. Gerade am vergangenen Mittwoch hat die spanische Datenschutzbehörde (AEPD) per einstweiliger Verfügung Worldcoin die weitere Verarbeitung personenbezogener Daten vorerst untersagt sowie die Sperrung bereits erhobener Daten verlangt. Sie hatte mehrere Beschwerden erhalten, in denen unter anderem unzureichende Informationen, die Erhebung von Daten von Minderjährigen oder die Unzulässigkeit des Widerrufs der Einwilligung beanstandet wurden.
«Eure Daten sind mehr wert», wird die Generaldirektorin der Behörde, Mar España, mit einer Botschaft an Jugendliche zitiert. Sie bezieht sich auf die Darstellung, dass Worldcoin die Iris von Menschen gegen Kryptowährung kaufe. Zum Worldcoin-Projekt gehören nämlich neben der ID auch eine digitale Krypto-Wallet und die Kryptowährung WLD. Per Iris-Scan verifizierte Nutzer erhalten eine Gutschrift von 25 WLD.
Die Zeitschrift MIT Technology Review hatte Worldcoin bereits in der Entwicklungsphase kritisiert und dem Unternehmen unter anderem «betrügerische Marketingpraktiken» und Ausnutzung von Armen vorgeworfen. Auch Edward Snowden hat frühzeitig vor einer «Katalogisierung von Augäpfeln» gewarnt.
Worldcoin ist nach eigenen Angaben als gobales Finanz- und Identitätsnetzwerk konzipiert. Eigentlich gibt es zwei Ziele: die digitale Identität im Netz und ein sogenanntes KI-Grundeinkommen. Und an der Stelle wird ein Schuh daraus, wie man so schön sagt. «Wirksam und sicher» ist eben auch hier eine Münze mit zwei Seiten.
Herzliche Grüsse
Andreas Rottmann
***********************
Hinweise:
Herzlichen Dank an alle, die Transition News treu unterstützen und damit unsere Arbeit und Unabhängigkeit erst ermöglichen!
***********************
Transition News-Jahrbuch 2023
Es freut uns sehr, mitteilen zu dürfen, dass unser neues Jahrbuch 2023 erschienen ist. Das übergeordnete Thema ist die Spaltung der Gesellschaft und wie sich diese überwinden lässt.
Das Buch aus einer Sammlung der besten Beiträge von Transition News aus dem vergangenen Jahr. Hinzu kommen Gastbeiträge von bekannten Autoren, darunter Milosz Matuschek, Christian Kreiß, Ernst Wolff und Christoph Pfluger. Zu den untergeordneten Themen gehören Krieg, Corona, Wirtschaft, Klima, künstliche Intelligenz und die Gender-Ideologie.
Unser Jahrbuch bieten wir hier zum Verkauf an. Als Geschenk werden es Grossspender und diejenigen erhalten, die ein Spenden-Abo lösen.
***********************
Hier finden Sie unsere neuen Podcasts.
***********************
Transition TV: Stand der Dinge am 7. März 2024
Die Revision des Epidemiengesetzes, eine gesetzgeberische Quacksalberei, die WHO-Verträge und neue Antworten auf die ewige Frage: Wer regiert die Welt?
Redaktion und Moderation: Christoph Pfluger
***********************
Die neue Ausgabe von «DIE FREIEN» ist da!
Haben Sie sich jemals gefragt, ob das, was Sie berühren können, alles ist, was existiert? Unsere neuste Ausgabe von «DIE FREIEN» entführt Sie auf eine aufregende Entdeckungsreise durch die Welt der Materie – und darüber hinaus.
Diesmal mit dabei: Monika Hausammann, Christoph Pfister, Volker Mohr, Olivier Kessler, Prof. Dr. Stefan Hockertz, Veronica Baumann, Martin Hartmann, Robin Bär, Josua Romano, ZeeRock, Linus Maeder, Oliver Wittwer u.v.m.
Bestellen Sie gleich hier
***********************
|
|
|
|
|
Neue Datenschutzaffäre erschüttert Griechenland
In Griechenland sorgt eine Affäre um die Europaparlamentarierin Anna-Michelle Asimakopoulou für Aufsehen, nachdem aus ihrem Büro eine Massen-E-Mail an Auslandsgriechen verschickt wurde, die zuvor neue E-Mail-Adressen für bevorstehende Briefwahlen eingerichtet hatten.
|
|
|
Deutschland: Abschied von Mama und Papa?
Wenn ein staatlicher Rechtsakt anstelle von biologischen Fakten darüber entscheidet, wer als Elternteil anerkannt wird, könnte das unabsehbare Konsequenzen haben. Eine Betrachtung von Daniel Funk
|
|
Sexerkundungsräume in Kitas: Berliner Senat rudert zurück
Der Berliner Senat hat klargestellt, dass es in Kitas der Stadt keine eigenen Räume für pädagogische sexuelle Erkundungen für Kinder geben wird, nachdem ein umstrittener Entwurf für das «Berliner Bildungsprogramm für Kitas und Kindertagespflege» für Kontroversen gesorgt hatte.
|
|
Israel darf doch am ESC teilnehmen
Der als zu politisch erachtete, abgelehnte Beitrag Israels für den Eurovision Song Contest wurde überarbeitet. Die Angelegenheit zeigt die westliche Doppelmoral: Russland ist seit 2022 vom ESC ausgeschlossen, und das nicht wegen zu politischen Liedern.
|
|
|
|
|
Der «Equal Pay Day» ist «feministische Propaganda»
Dieses Statement macht der «Spiegel»-Online-Kolumnist Nikolaus Blome über den gestrigen internationalen Aktionstag für Entgeltgleichheit zwischen Frauen und Männern. Der kanadische Psychologe Jordan Peterson ist bekannt dafür, die These zu stützen, dass der Gehaltsunterschied zwischen den Geschlechtern im Grunde nicht existiert.
|
|
Suche nach Verantwortlichen und Forderung nach Aufklärung
Ein Jahr nach dem Zugunglück im Tempi-Tal in Griechenland, bei dem 57 Menschen starben, prägen schwere Vorwürfe, das Entfernen von Beweismaterial und Forderungen nach Aufhebung der politischen Immunität die Diskussion, während die EU-Staatsanwaltschaft ermittelt.
|
|
Sexueller Missbrauch statt Fürsorge – Enthüllungen erschüttern die Reformpädagogik
Eine neue Studie enthüllt, dass Helmut Kentler, ehemaliger Direktor des Pädagogischen Zentrums in Berlin, ein pädophiles Netzwerk in der Reformpädagogik leitete. Das «Kentler-Experiment» der 1970er Jahre, bei dem Jungen bei pädophilen Pflegevätern untergebracht wurden, entpuppt sich als schockierender Missbrauch statt pädagogischer Erfolg.
|
|
Weltweiter Trend zum Rückgang der Freiheit
Der Bericht des US-amerikanischen Think Tanks Freedom House gelte laut «Statista» als wichtiges Barometer für die globale Demokratie. Die diesjährige Ausgabe zeige, dass die globale Freiheit während der letzten 18 Jahre stetig abgenommen hat.
|
|
|
|
|
|
|
Das Blättchen: Sünden des Westens
Die westliche Ukraine-Berichterstattung weist nicht erst seit Kriegsbeginn eine Reihe bemerkenswerter weißer Flecken auf. So gut wie niemand hierzulande weiß beispielsweise, dass der dem Westen sehr nahestehende Boris Jelzin schon im März 1997 – Jahre bevor Wladimir Putin an die Macht kam – im Vorfeld der ersten NATO-Osterweiterung gegenüber dem damaligen US-Präsidenten Bill Clinton drohte, spätestens mit einem NATO-Beitritt der Ukraine würde für Russland eine rote Linie überschritten.
|
|
MWGFD: Fall Urmetzer: Urteil noch im März? Zwischenfazit
Das Verfahren gegen den Nürnberger Facharzt Wolfgang Urmetzer vor dem Landgericht Nürnberg neigt sich dem Ende zu. Herr Urmetzer muss sich bekanntlich gegen den Tatvorwurf des Ausstellens unrichtiger Gesundheitszeugnisse in Form von Maskenbefreiungsattesten verteidigen.
|
|
|
|
|
Alschner Klartext: «Die Sorge um Demokratie sprach aus allen meinen Äusserungen»
Der Fall von Marion Schmidt ist an dieser Stelle bereits mehrfach zum Thema gemacht worden. Die mutige Frau aus dem Landkreis Dachau hat sich mit klaren Worten warned vor der Faschisierung unserer Gesellschaft ausgesprochen. Was Faschismus ist – und wie berechtigt und notwendig daher Warnungen vor einem wiedererstarkten Faschismus sind – hat auch und gerade Umberto Eco dargelegt. Marion Schmidt ist für Ihr Eintreten für Grundrechte und gegen totalitäre Tendenzen in der Coronakrise aus ihrem Job in der KZ-Gedenkstätte Dachau gefeuert worden.
|
|
|
|
|
|
Zeitgeschehen im Fokus: Der Kampf um Palästina
Seit Jahrzehnten stand Palästina nicht mehr so im internationalen Rampenlicht wie seit Beginn des aktuellen Krieges am 7. Oktober 2023. Während Israel den palästinensischen Gaza-Streifen in Schutt und Asche bombt und für 2,3 Millionen Palästinenser unbewohnbar macht, versuchen die palästinensischen Qassam-Brigaden und ihre Verbündeten, die Existenz Palästinas zu behaupten. Regionale und internationale Akteure nutzen den ungleichen Kampf, um eigene Interessen durchzusetzen.
|
|
Kontrafunk aktuell vom 8. März 2024
Türen werden aufgebrochen, Zeugen gesucht und die Obdachlosenszene befragt. Die Polizei auf der Fahndungsjagd nach ehemaligen RAF-Mitgliedern. Nach Ansicht der Historikerin und Journalistin Bettina Röhl wird die RAF die Bundesrepublik auch nach einer Festnahme nicht loslassen. Linker Extremismus ist real. Mit dem SVP-Fraktionspräsidenten im Kanton Zürich Tobias Weidmann geht es um Antisemitismus in der Schweiz.
|
|
|
Geld und mehr: Demokratieförderung ad absurdum
Das von SPD und Grünen gewollte, sogenannte „Demokratiefördergesetz“ ist in der Koalition und weit darüber hinaus umstritten, weil es aus Sicht der Kritiker legitimieren soll, mit Steuergeld nichtstaatliche Initiativen dauerhaft zu finanzieren, die gegen die konkurrierende Seite des politischen Spektrums agitieren. Dass SPD und Grüne nicht nur Einseitiges, sondern auch recht Absurdes fördern, zeigt ein Beispiel, bei dem es noch dazu widersprüchliche Angaben gibt, welche Fördertöpfe angezapft werden.
|
|
|
Berlin 24/7: «Zum Teil zu streng» – Lauterbach zu Corona-Regeln für Kinder
Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach hat Fehler der Corona-Politik für Kinder eingeräumt. «Der größte Fehler war, dass wir bei den Kindern zum Teil zu streng gewesen sind und mit den Lockerungsmaßnahmen wahrscheinlich etwas zu spät angefangen haben», sagte er laut der Nachrichtenagentur dpa dem Magazin «Der Spiegel».
|
|
tkp: Norwegische Übersterblichkeit: Abgeordnete fordern rasches Handeln
Keine Sorge, es handelt sich lediglich um Agit-Prop der nächsthöheren Stufe: Da die modRNA-Injektionen nicht in Frage gestellt werden und niemand sich die Mühe zu machen scheint, zu überprüfen, was die Gesundheitsbehörden vor einem Jahr gesagt haben. Ein Lokalaugenschein über Dichtung und Wahrheit.
|
|
Cashkurs: Geldsystem: Präsident von El Salvador, Nayib Bukele warnt eindringlich
Wir werfen einen Blick auf eine kürzlich in den Vereinigten Staaten gehaltene Rede des salvadorianischen Staatspräsidenten Nayib Bukele. So empfahl Bukele den Amerikanern im November die Wahl eines Präsidentschaftskandidaten, der den Mut dazu aufbringen würde, das Land nach einem Wahlsieg einer radikalen Strukturreform zu unterziehen. Denn falls sich die politischen und geldpolitischen Entscheidungen in den USA nicht möglichst bald änderten, stünde der Erhalt der westlichen Zivilisation per se auf dem Spiel.
|
|
apolut: Im Gespräch: Jacques Baud (Hintergrundanalyse zum Ukraine-Konflikt)
Der französische Präsident Emmanuel Macron äußerte zuletzt, dass der Einsatz von NATO-Bodentruppen im Ukraine-Konflikt nicht mehr ausgeschlossen sei, womit der Westen dann tatsächlich aktiv ins Kriegsgeschehen eingreifen würde. Laut Jacques Baud, früherer Oberst der Schweizer Armee und ehemaliges Mitglied im strategischen Schweizer Nachrichtendienst, seien jedoch mehrere europäische Staaten bereits indirekt über die logistische Infrastruktur in der Ukraine involviert. Darunter befinden sich Frankreich, Polen, die USA und Deutschland.
|
|
|
|
Globalbridge: So kann man auch heute nach Russland reisen
Russland ist eine Reise wert! Das darf mit gutem Gewissen gesagt werden. Schon allein die beiden Großstädte Moskau und St. Petersburg sind voller Sehenswürdigkeiten. In den Hotels kommt man auch mit Englisch gut durch. Touristen aus westeuropäischen Großstädten staunen vor allem auch über die Sauberkeit der Straßen und der öffentlichen Plätze. Stefano Di Lorenzo erklärt hier, wie man trotz der sinnlosen Sanktionen, die der EU offensichtlich mehr schaden als Russland, gut hinkommt und zu welchen Preisen etwa.
|
|
|
Apollo News: Wie die Frau aus dem Frauentag verschwindet
Der 8. März ist Weltfrauentag: Immer öfter ist aber vom «feministischen Kampftag» oder vom «Frauen*kampftag» die Rede. Das hat einen Grund: Woke-Ideologie macht Frauen unsichtbar. Die bittere Ironie für sie: Im Namen des modernen «Feminismus» werden Frauen aus dem Frauentag verdrängt.
|
|
|
|
NachDenkSeiten: Mehr als die bessere Hälfte
Der heutige 8. März ist der Internationale Frauentag, seit 1921 wird dieser gefeiert. Die UN hat den Tag unter das Motto „In Frauen investieren: Fortschritte beschleunigen“ gestellt und weist damit auf den Mangel an finanziellen Mitteln hin, der mit verhindert, dass die Gleichstellung von Mann und Frau in allen Bereichen der Gesellschaft voranschreiten kann. Tatsächlich lautet der nüchterne Befund, wohin man bei allen Annäherungen weltweit schaut: Kein Land hat eine wirkliche Gleichstellung der Geschlechter erreicht.
|
|
tkp: Warum Pistorius bezüglich des Taurus-Leaks lügen muss
Die letzten Tage haben wir erfahren, dass der Leak durch einen „Bedienfehler“ entstanden sein soll. Hierbei wird der Eindruck erweckt, ein in Singapur weilender Konferenzteilnehmer hätte sich über einen unsicheren Kanal eingewählt. So als hätte er schlicht ein abhörbares Telefon benutzt. Auch wird fälschlicher Weise davon ausgegangen, dass die Kommunikation mit Webex stets unverschlüsselt stattfindet. Beides ist nicht zutreffend.
|
|