Die Organisatoren des Eurovision Song Contests (ESC) hatten Israels Song abgelehnt, weil er als zu politisch erachtet wurde. Die überarbeitete Version wurde nun genehmigt. Er soll dieselbe Melodie, doch einen anderen Text haben. Der Titel wurde von «October Rain» («Oktoberregen») – eine Anspielung an den Hamas-Angriff des 7. Oktober 2023 – in «Hurricane» geändert. Singen wird ihn im schwedischen Malmö Eden Golan.
Wie die Zeitung Haaretz feststellt, gab es in den letzten Monaten in mehreren Ländern Aufrufe, den Wettbewerb wegen der erwarteten Teilnahme Israels zu boykottieren. Bislang habe aber kein Land angekündigt, dies zu tun.
Kommentar Transition News:
Bemerkenswert ist, dass Israel nicht wegen dem Vorgehen seiner Armee im Gazastreifen an der Teilnahme gehindert wurde. Das könnte man begrüssen, denn solche Kollektivstrafen sind unangebracht. Nur zeigt sich hier wieder einmal die westliche Doppelmoral.
Genau das ist nämlich Russland nach dessen Invasion in die Ukraine am 24. Februar 2022 widerfahren: Die Europäische Rundfunkunion (EBU) schloss das Land vom ESC aus. Daraufhin verkündeten die russischen Sender ihren Austritt aus der EBU. Seitdem nimmt Russland nicht mehr an dem Wettbewerb teil. Und auch ausserhalb dieses Wettbewerbs wurden russischen Künstlern in den letzten Jahren Auftritte verweigert. Wer Israelis boykottiert wird hingegen sofort als Antisemit bezeichnet.
Unabhängig von der eigenen Position, ist zudem zu hinterfragen, dass Politik am ESC nicht oder nur eingeschränkt zugelassen wird. Schliesslich sollte die Musik auch ein Mittel sein, um den Menschen politische Themen näherzubringen. Auch hier besteht ausserdem ein Widerspruch, denn Russland vom ESC auszuschliessen ist eine enorm politische Handlung. Alle Menschen sind gleich, aber manche sind eben gleicher, wie George Orwell sagen würde.
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