Zwei Jahre nach der russischen Invasion in die Ukraine zeigt sich das Pentagon laut der US-Zeitung New York Times (NYT) «frustriert» über die Ukrainer, da sie zögerlich seien, Ratschläge der US-Militärs auf dem Schlachtfeld zu befolgen.
Trotz der Bereitstellung von über 111 Milliarden Dollar an militärischer und finanzieller Unterstützung seit Februar 2022 zeige sich Washington zunehmend besorgt über die Beziehung und sehe «Anzeichen von Abnutzung», so der Beitrag der Zeitung, auf den das russische Onlineportal RT aufmerksam macht.
Die Frustration des Pentagons mit der Ukraine liege hauptsächlich darin begründet, dass US-amerikanische Militärstrategen glauben, die Ukraine müsse ihre Kräfte auf «einen grossen Kampf nach dem anderen» konzentrieren. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyi setzte seine Kräfte hingegen in Kämpfen um Städte ein, die laut US-Beamten keinen strategischen Wert haben.
Als konkretes Beispiel nennt die NYT die Schlacht um Avdejewka, die von russischen Truppen im Februar erobert wurde. Obwohl die Biden-Administration betone, dass Selenskyj als Oberbefehlshaber die Entscheidungen trifft, sei die Frustration gross.
Die Ukraine sei ihrerseits enttäuscht über die politische Handlungsunfähigkeit der USA, die zu Engpässen bei der Munition für die Truppen an der Front geführt hat, sowie über die Verzögerungen bei der Genehmigung fortgeschrittener Waffensysteme durch die Biden-Administration. Trotz dieser Spannungen bleibt das Engagement zwischen Washington und Kiew laut der NYT fest, da beide Seiten die Unterstützung des anderen benötigen würden.