Bundeskanzler a. D. Dr. Gerhard Schröder verzichtet auf die Würde «Ehrenbürger», nachdem von der Stadt Hannover ein Verfahren zur Aufhebung dieses Titels eingeleitet wurde.
Schröder ist heute der Aufhebung zuvorgekommen und hat in einem Schreiben, das Boris Reitschuster vorliegt, dem Oberbürgermeister Belit Onay folgendes mitgeteilt:
Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,
Ihr Schreiben vom 11. März 2022 habe ich erhalten.
Danach soll der Rat der Stadt Hannover mir die Ehrenbürgerwürde entziehen.
Zu den mir mitgeteilten Inhalten werde ich nicht Stellung nehmen.
Ich verzichte unwiderruflich auf die Ehrenbürgerwürde der Stadt.
Als Grund für das Aufhebungsverfahren nannte die Stadt die «andauernden geschäftlichen Verbindungen», die Schröder mit Russland pflegt.
Zu dem Vorgang sagt Oberbürgermeister Belit Onay:
«Der Rat und die Stadt machen in Fragen der Ehrenbürgerschaft keine Schnellschüsse und treffen keine leichtfertigen Entscheidungen. Ich bedauere, dass sich Gerhard Schröder nicht in der Lage sieht, die notwendigen persönlichen und geschäftlichen Konsequenzen aus Putins Angriffskrieg zu ziehen. Ich begrüsse deshalb, dass sich die Ratspolitik heute grundsätzlich zur Ehrenbürgerschaft von Altkanzler Schröder positioniert hat. Der Verwaltungsvorgang zur Entziehung der Ehrenbürgerschaft wird unmittelbar angestossen.»
Gerhard Schröder war von 1998 bis 2005 deutscher Bundeskanzler und von 1990 bis 1998 niedersächsischer Ministerpräsident.
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