Tilo Gräser: Herr Nehls, Sie schreiben in Ihrem neuen Buch «Das indoktrinierte Gehirn» vom «globalen Angriff auf unsere mentale Freiheit». Wer greift unsere mentale Freiheit an, wer führt Krieg gegen unsere Gehirne?
Michael Nehls: Die Welt befindet sich in einem gewaltigen Umbruch und das ist kein Zufall. «Zeitenwende» ist daher auch nicht zufällig zum Wort des Jahres 2022 gekürt worden. Um die Vorgänge zu verstehen, habe ich für «Das indoktrinierte Gehirn» zahlreiche Regierungsdokumente und die Narrative derjenigen untersucht, die über ihre NGOs, wie beispielsweise WHO, WEF oder Gates Foundation, das globale Handeln bestimmen. Viele politische Handlungsstränge zielen ganz offenkundig auf einen «Great Reset» ab, dessen Durchführung und Zielsetzung von Menschen bestimmt wird, die ich aufgrund des Ursprungs ihrer Macht als auch der Weise, wie sie diese ausüben, als «Technokraten» bezeichne.
Fest steht: Wenn eine grosse Zahl an Menschen ein völlig menschenverachtendes, anti-kulturelles «Betriebssystem», das derzeit implementiert wird, widerspruchslos hinnimmt oder es sogar als vermeintliche Rettung aus ihrer durch dieselben technokratischen Einflüsse verursachten Misere begrüssen soll, dann ist zuvor ein «Great Mental Reset» notwendig.
Wie erfolgt dieser Angriff und was genau verfolgt dieser «Great Mental Reset»?
Der «Great Mental Reset» erfolgt in zwei Schritten. Wie bei einem Computer, auf dem ein neues Betriebssystem installiert werden soll, muss in einem ersten Schritt die Festplatte formatiert werden. Erst nach dem Löschen des alten Betriebssystems kann in einem zweiten Schritt ein völlig neues Betriebssystem installiert werden, das widerspruchsfrei und damit störungsfrei funktioniert.
Unser menschliches «Betriebssystem» besteht auf gesellschaftlicher Ebene aus unseren jeweiligen kulturellen Werten, sozialen Konventionen, Gesetzen und verbrieften Grundrechten, die für alle erkennbar immer mehr ausgehöhlt werden. Deren Verinnerlichung und die darauf basierenden jeweiligen persönlichen Erfahrungen werden in unserer autobiographischen Gedächtniszentrale, dem Hippocampus, zu unserer Individualität verwoben.
Im «Great Mental Reset» wird nun analog in zwei sich überlappenden Schritten der Hippocampus aufgrund eines evolutionären neurobiologischen Notfallmechanismus gezwungen, diese Individualität zunehmend durch die technokratischen Narrative zu ersetzen, die insbesondere über die Leitmedien «installiert» werden: So entsteht mit der Zeit eine konforme Masse, die Alternativen gar nicht mehr kennt – und, was damit neuropathologisch einhergeht, auch nicht kennen will.
Können Sie den neurobiologischen Mechanismus für medizinische Laien kurz erklären? Wie geschieht das konkret?
Der Hippocampus ist nicht nur eine der entwicklungsgeschichtlich ältesten Regionen des Gehirns, sondern auch einzigartig in seiner Funktion. Seine Fähigkeit, Gedanken und Erlebnisse augenblicklich zu speichern und ins Langzeitgedächtnis zu übertragen, macht ihn zur Zentrale unseres autobiografischen Gedächtnisses. Ohne diese besondere Eigenschaft wäre weder komplexes Denken noch das Entwickeln und Umsetzen von Plänen möglich. Da er in der Lage ist, augenblicklich aktuelle Ereignisse mit früheren Erfahrungen abzugleichen, reguliert er auch unsere Stressreaktion und somit indirekt unsere psychische Resilienz. Das neuronale Korrelat der menschlichen Neugier findet sich ebenfalls in diesem Teil des Gehirns.
In Summe bilden alle diese Funktionen das mentale Immunsystem des Menschen. Für den laufenden Angriff macht man sich den Umstand zunutze, dass im Hippocampus lebenslang neue Nervenzellen entstehen müssen, damit die beschriebenen Funktionen erhalten bleiben. Legt man diesen Prozess der «adulten hippocampalen Neurogenese» lahm, bricht das mentale Immunsystem der Menschen zusammen. In diesem Zustand können Narrative ohne Gegenwehr implantiert werden, fatalerweise allerdings auf Kosten früherer, individualitätsprägender Erinnerungen: Formatieren der individuellen Festplatte und Implantieren des technokratischen Betriebssystems geschieht in einem Arbeitsgang.
Manipulation im Interesse der Mächtigen und die Anfälligkeit der Menschen dafür sind so alt wie es gesellschaftliche Macht gibt, also so alt wie die Menschheit. Das wird seit etwa dem 19. Jahrhundert vor allem mit psychologischen Mechanismen und deren gezielter Nutzung erklärt. Was ist das prinzipiell Neue an dem, was Sie in Ihrem Buch beschreiben?
Es ist eine wesentlich effektivere und präzisere Indoktrination möglich als je zuvor, seit man um die Bedeutung der hippocampalen Neurogenese für die menschliche Psyche, unsere mentale Immunität und Individualität weiss. Dadurch weiss man auch, wie man sie durch Mangelzustände wie zum Beispiel unsoziale Distanzierung, Mikronährstoffdefizite, drohenden Existenzverlust, körperliche Inaktivität oder Schlafprobleme beeinträchtigen oder durch toxische Einflüsse gezielt blockieren kann. Ausnahmslos alle Massnahmen, die wir seit 2020 erleben, zielen darauf ab.
Auch die molekulargenetische Manipulation von SARS-Cov-2, und damit auch des Spike-Proteins, das die mRNA in den Injektionen kodiert, hat dafür gesorgt, dass sich nach Infektion durch Virus-mRNA oder Injektion mit Spike-mRNA die S1-Untereinheit – ein neuartiges Protein – abspaltet. Diese kann sich als einziges Virus- beziehungsweise «Impf»-Partikel die Blut-Hirn-Schranke überwinden und im Gehirn eine chronische Neuroinflammation, eine Entzündung des Nervengewebes erzeugen.
Es gibt neben chronischem Disstress, der sich über denselben Mechanismus auswirkt, kaum einen effizienteren Weg, die adulte hippocampale Neurogenese dauerhaft zu blockieren. Dieser perfide Mechanismus ist die Hauptursache der Spikeopathie, sowohl Long-Covid, als auch Post-Vac. Durch die gezielte Blockade der Neurogenese haben mittels Angst verbreitete Narrative ein leichtes Spiel – die frühere Persönlichkeit wird im Verlauf der Zeit zunehmend reduziert und ersetzt.
Ist die sogenannte Corona-Krise der erste strategisch geplante Angriff auf unsere mentale Freiheit?
Ich gehe nicht davon aus. Aber dies ist meines Wissens der erste universale globale Anlauf, erstmals auch undifferenziert gegen alle Menschen mit einem «pharmakologischen Mittel», dem neurotoxischen Geninjektionsprogramm. Er wurde mit sozialem Druck und Angstpropaganda durchgesetzt. Das geschah zum Beispiel in Brasilien sogar mit Zwang zum Spike-mRNA-Injektionsprogramm für Kinder ab sechs Monaten.
Warum ist dieser Angriff so erfolgreich, wie das Durchsetzen der Corona-Massnahmen bis zum Spritzen mit experimentellen gentherapeutischen Stoffen gezeigt hat? Es gab zwar Widerstand, aber nicht in der Breite der Gesellschaft.
Im Sommer 2019 wiesen Studien die Depression zum ersten Mal als führende Krankheit weltweit aus, und Alzheimer als dritthäufigste Todesursache beispielsweise in den USA und der EU. Beide beruhen kausal auf einer massiv gestörten hippocampalen Neurogenese, was ich schon 2016 in einem Peer-reviewed-Artikel beschrieben habe. Das deutet darauf hin, dass das mentale Immunsystem der Menschheit schon vor 2020 massiv geschwächt war.
«Experimentell» war das Geninjektionsprogramm aus meiner Sicht nur in Bezug auf das Gelingen einer gescheiterten Langzeitimmunisierung, nicht aber in Bezug auf eine Schädigung des mentalen Immunsystems der Menschen. Dass dies gelingen würde, war seit SARS-CoV-1 zu erwarten, wie ich im Buch ausführlich zeige. Perfider- und genialerweise liefert die gescheiterte dauerhafte Immunisierung aber sogar den Vorwand für ein regelmässiges «Boostern», wodurch letztlich die Neuroinflammation aufrechterhalten wird und das mentale Immunsystem der Menschen dauerhaft lahmgelegt bleibt, während der persönlichkeitsverändernde Indoktrinationsprozess weiter voranschreitet.
Teil 2 des Interviews folgt am Dienstag.
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Buchtipp: Michael Nehls: «Das indoktrinierte Gehirn», Verlag Mental Enterprises 2023. 384 Seiten; ISBN: 978-3981404883; 22,90 Euro.
Auch als eBook (Verlag: BookRix) und als Hörbuch (First Unit Production) verfügbar.
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