In einem Meinungsartikel beschreibt Stefan Millius, Chefredaktor der Onlinezeitung Die Ostschweiz , Erlebnisse aus dem Corona-Alltag. Sein Augenmerk richtet sich auf seine Mitmenschen. Als er zusammen mit seiner Familie einen Kinderbuchladen im Herzen von Locarno betrat, wurden sie von der Besitzerin in vorauseilendem Gehorsam angewiesen, eine Maske zu tragen, denn «der Kanton Tessin habe ab morgen eine Maskenpflicht».
Millius kritisiert den Übereifer, schon einen Tag früher als behördlich verordnet die Maskenpflicht einzuführen. Doch die Buchhändlerin ist damit nicht alleine: «Im Zug haben Rentner – und nicht nur sie – eine neue Beschäftigung gefunden. Sie lassen ihre Augen durch die Abteile wandern und suchen Maskenverweigerer, die sie danach zur Rede stellen können», schreibt Millius.
Schulen bereiten sich wieder aufs Homeschooling vor, beklagt er, und den Kindern wurde bereits ohne echte Not eine schöne Zeit ihrer Kindheit genommen. «Wir machen unsere Jüngsten und unsere Ältesten kaputt. Weil irgendwelche Bleistift-Herumschieber beschlossen haben, dass wir alle Angst haben müssen.»