Die Arbeitswelt wandelt sich schneller denn je. Einige der gefragtesten Berufe des Jahres 2025 existierten noch vor wenigen Jahren nicht – und kein Studium kann heute noch vollständig auf sie vorbereiten. Das betont auch Chua Pei Ying, Chefökonomin von LinkedIn für Asien-Pazifik. Beim Fortune AI Brainstorm 2025 in Singapur erklärte sie, dass Unternehmen zunehmend nicht mehr nach formalen Abschlüssen, sondern nach konkreten Fähigkeiten rekrutieren – ein Trend, der sich durch den rasanten Aufstieg der Künstlichen Intelligenz (KI) noch verstärkt hat.
Laut LinkedIn haben über 20 Prozent der neu eingestellten Fachkräfte in der Region Asien-Pazifik Berufsbezeichnungen, die vor 20 Jahren noch unbekannt waren – etwa Datenwissenschaftler oder Content Creator. Neue digitale Tools und Plattformen verändern die Strukturen von Unternehmen und damit auch die Anforderungen an ihre Mitarbeitenden.
«Arbeitgeber denken zunehmend in Kompetenzen, nicht in Titeln», sagt Chua. Besonders hoch im Kurs: Flexibilität, digitale Affinität und die Fähigkeit, sich schnell in neue Technologien einzuarbeiten. Wer die neuen digitalen Werkzeuge versteht und sinnvoll einsetzt – etwa KI-gestützte Anwendungen – wird zur begehrten Fachkraft.
Pawel Adrjan von der Jobplattform Indeed bestätigt diesen Trend und prognostiziert, dass in den nächsten fünf bis zehn Jahren besonders in den Bereichen Künstliche Intelligenz, Cybersicherheit, grüne Energie und Biotechnologie neue, gut bezahlte Jobs entstehen werden. Beispiele sind Rollen wie GenAI-Ingenieur, KI-Ethikbeauftragter, Klimadaten-Analyst oder Nachhaltigkeitsmanager.
Die Digitalisierung, insbesondere durch KI, verändert nicht nur die Inhalte der Arbeit, sondern auch die Wege dahin. Klassische Karrierepfade verlieren an Bedeutung – gefragt sind Neugier, Lernbereitschaft und Offenheit für lebenslanges Lernen.
Die Arbeitswelt von morgen wird nicht nur digitaler, sondern auch fluider. Wer heute erfolgreich sein will, muss sich regelmäßig neu erfinden. Der Abschluss mag ein Türöffner sein, doch wer sich auf ihn verlässt, steht schnell im Abseits.
Fazit: Die Zukunft der Arbeit gehört denen, die mit der Veränderung wachsen – nicht denen, die nur verwalten, was gestern noch galt.