Die moralische Keule ist ein schweres Ding
und weckt Begeisterung bei Leuten,
die gerne Keulen schwingen.
Ulrik Roos
Liebe Freundinnen und Freunde
Zum Thema Werte und Moral könnte man mehrere Bücher schreiben. Und jeder hat dazu seine ganz eigenen Vorstellungen. Aktuell ist die Olympia-Eröffnungsfeier in allen Medien. Ich will hier nur auf einen Aspekt aufmerksam machen: Meines Erachtens gibt es grob zwei Kategorien:
Eindeutige Fälle (A) und Kompromisslösungen (B).
Kategorie A: Hier kommt eine Abwägung meines Erachtens nicht in Frage. Beispielsweise Folter, Mord, Krieg oder die Produktion eindeutig krankmachender Substanzen sind abzulehnen. Eine Diskussion mit einer Abwägung, wann denn Folter eventuell sinnvoll ist, verbietet sich.
Pro-Argumente, wie beispielsweise: Der Geheimdienst will Informationen und den Gegner brechen (Folter), der Täter ist eifersüchtig (Mord), der Aggressor will Zugang zu Bodenschätzen (Krieg) oder der Hersteller will Profit (Asbest), sind im Vergleich zum Schaden nicht überzeugend.
Kategorie B: Hier braucht es Diskussionen und eine Kompromisslösung. Es gilt, unterschiedliche Argumente und Sichtweisen zu berücksichtigen, die alle ihre Berechtigung haben. Beispiele: Sterbehilfe, Abtreibung, Zuwanderung und Organspende.
Bei der Sterbehilfe sind dies der Schutz des Lebens einerseits und das Wohl und die Selbstbestimmung des Sterbewilligen andererseits. Bei der Abtreibung sind dies der Schutz des ungeborenen Lebens einerseits und das Wohl und die Selbstbestimmung der Mutter andererseits. Bei der Zuwanderung sind dies der Schutz bestehender Kulturen und Sozialsysteme einerseits und die Hilfe für existenziell bedrohte Flüchtlinge andererseits.
In dieser Kategorie werden anhand bestimmter Kriterien (beispielsweise Gesundheitszustand, Schwangerschaftswoche, Herkunftsland) Kompromisslösungen festgelegt, die je nach Land unterschiedlich ausfallen und sich im Laufe der Zeit auch verändern können.
Meines Erachtens entsteht viel Leid durch eine falsche Zuordnung zu einer Kategorie. Es gibt zum Beispiel den Fall, dass Menschen eine extreme Position einnehmen, obwohl das Thema in Kategorie B gehört. Radikale Abtreibungsgegner und radikale Abtreibungsbefürworter sehen dann nicht mehr die Argumente der Gegenseite – und es kommt mitunter zu Anschlägen mit Todesopfern.
Ich möchte den Fokus jedoch auf die Kategorie A richten. Bei Mord sind wir uns alle einig: Verabscheuenswürdig, grässlich. Rund 80 Prozent aller Fernsehfilme beschäftigen sich mit diesem Thema.
Aber wie sieht es mit Massenmord und Folter aus? Soweit ich weiss, foltern alle Geheimdienste – oder lassen im Auftrag foltern. Kriege werden mit den abstrusesten Rechtfertigungen geführt: Zur Befreiung der Bevölkerung, zur Verteidigung von Werten, etc. Es wurden und werden unzählige Substanzen produziert und verkauft, die uns schaden – wissenschaftlich eindeutig nachgewiesen: Dioxin, Asbest, Plutonium, PCB, PFAS, etc.
An diese «Ausnahmen» haben wir uns gewöhnt, und deshalb gibt es dagegen wenig Protest. Aber genau wie Mord sollten Massenmord, Folter und weltweite Vergiftung ohne Ausnahme verboten und geächtet werden.
Die Vielfalt des Lebens hat einen hohen Wert für mich.
Herzlich
Ihr Lars Ebert
[email protected]
PS:
Das Thema ist hochbrisant. Der Text ist meine persönliche Meinung – Ihre Meinung kann selbstverständlich abweichen.
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