Über ein Jahr nachdem die Nord-Stream-Pipelines gesprengt wurden, ereilte möglicherweise die Unterwasser-Gaspipeline «Balticconnector» zwischen Finnland und Estland dasselbe Schicksal.
Wie AP und andere Medien berichteten, hatten Gasgrid Finland und Elering, die finnischen und estnischen Gasnetzbetreiber, am Sonntag ein «ungewöhnliches» Leck in der 77 Kilometer langen Verbindungsleitung entdeckt. Gasgrid Finland erklärte:
«Aufgrund von Beobachtungen wurde vermutet, dass die Offshore-Pipeline zwischen Finnland und Estland ein Leck aufweist. Die Ventile in der Offshore-Pipeline sind nun geschlossen und das Leck ist damit gestoppt.»
Gemäss ZeroHedge hat der estnische Rundfunk ERR News mitgeteilt, dass die estnische Marine am Montag damit begonnen habe, die Pipeline mit ihrer Ausrüstung zu untersuchen. Der finnische Sicherheits- und Nachrichtendienst werde ebenfalls in die Ermittlungen einbezogen.
Am Montag nannte der finnische Betreiber keinen Grund für das vermutete Leck. Einen Tag später erklärten finnische Beamte hingegen, dass die Untersuchung des Lecks unter der Prämisse der Sabotage durchgeführt werde, wie auch Reuters konstatierte. Laut finnischen Medien sei die Leitung «absichtlich beschädigt» worden.
Bloomberg zufolge muss sich Finnland nun bei der Versorgung vollständig auf seine schwimmenden Terminals für Flüssigerdgas (LNG) verlassen. Estland habe unterdessen begonnen, Gas aus Lettland zu beziehen.
Die Nachricht von dem Leck liess die Preise für Erdgas in den USA und der EU in die Höhe schnellen. Und die neuesten Daten der Energy Information Administration, die ZeroHedge präsentiert, zeigen: Die USA haben in der ersten Jahreshälfte mehr LNG exportiert als jedes andere Land der Welt. Ein Grossteil der LNG-Exporte landete in Europa. ZeroHedge folgert:
«Wem kommt es also zugute, wenn Europas Energieunabhängigkeit und/oder die billigen Lieferungen aus Russland unterbrochen werden? Nun, es ist zweifellos nicht Russland, wie die Konzernmedien gerne behaupten. Vielmehr ist es der energetisch-industrielle Komplex der USA und Washington.»
Kommentare