Seit Beginn der Coronakrise haben Notenbanken rund 6,5 Billionen Euro in den Markt gepumpt — ein Grossteil davon wird aber lediglich gehortet und steht somit nicht als Hilfe für die Wirtschaft zur Verfügung. Das berichtet Focus Online unter Bezug auf eine Studie der Schweizer Grossbank UBS.
Ausgegeben worden sei das meiste Geld über sogenannte Anleihenkaufprogramme.
«Dabei kaufen die Zentralbanken Schuldscheine von Staaten und Unternehmen am Finanzmarkt auf», erklärt Focus Online, und: «Im Prinzip leihen sie diesen also neu geschaffenes Geld. Daten aus den USA zeigen, dass besonders Unternehmen diese Möglichkeit gerne in Anspruch nehmen».
Soweit die Theorie. Denn die Analyse der UBS zeige auf, daß die Gelder in Wirklichkeit nicht vollständig der Wirtschaft zu Gute kommen, berichtet Focus Online weiter:
«Gibt etwa der deutsche Staat neue Anleihen heraus, werden diese an Handelsbanken verkauft. Der Erlös landet auf dem staatlichen Sparkonto, welches im Falle Deutschlands bei der EZB angesiedelt ist. Technisch gesehen hat zu diesem Zeitpunkt also noch kein Euro die Zentralbank verlassen. Erst, wenn die Bundesregierung das Geld ausgibt, fließt es tatsächlich in die Gesellschaft.
Von den 6,5 Billionen Euro liegen aber laut UBS immer noch rund 2,14 Billionen Euro auf den Sparkonten der verschiedenen Regierungen. Damit haben Staaten bisher erst 60 Prozent des Geldes ausgegeben, das sie durch Staatsanleihen erhalten haben. Allein die USA bunkern auf ihrem Sparkonto bei der Fed aktuell umgerechnet 1,44 Billionen Euro».