Wer mit der Wahrheit in kleinen Angelegenheiten nachlässig ist,
dem kann nicht in wichtigen Angelegenheiten vertraut werden.
Albert Einstein
Liebe Leserinnen und Leser
Am 13. Juli hat der deutsche Gesundheitsminister Karl Lauterbach Südeuropa den touristischen Untergang prophezeit. Aus dem italienischen Bologna bei dortigen 29 Grad Lufttemperatur im Schatten hatte er getwittert:
«Die Hitzewelle ist spektakulär hier. Wenn es so weiter geht werden diese Urlaubsziele langfristig keine Zukunft haben. Der Klimawandel zerstört den Süden Europas. Eine Ära geht zu Ende.»
Damit löste Lauterbach einen faszinierenden Medien-Hype aus. Seine Panikmache basierte auf Informationen der Europäischen Raumfahrtorganisation (ESA), die in einem höchst unseriösen Artikel eine noch nie dagewesene Hitzewelle für Italien, Spanien, Frankreich, Deutschland und Polen vorhergesagt hatte (hier und hier). Für Sizilien und Sardinien wurden bis zu 48 Grad orakelt.
Als Titelbild hatte die ESA eine Europakarte verwendet, auf der die Landoberflächen-Temperaturen dargestellt wurden, die weitaus höher sind als Lufttemperaturen. Deshalb waren die südlichen Gebiete in ein alarmierendes Rot getaucht.
Screenshot: Europakarte der ESA mit Landoberflächen-Temperaturen vom 13. Juli 2023
Im Originaltext wurde ausgiebig über Landoberflächen-Temperaturen referiert. Aber am Anfang des Artikels wurden die 48 Grad – wohl um die Leser zu verwirren – nur als «Temperatur» bezeichnet.
Nachdem die ESA damit eine Flut von Falschmeldungen ausgelöst hatte, weil niemand mehr wusste, ob es sich nun um Boden- oder Lufttemperaturen – oder was auch immer – handelte, sah sie sich am 18. Juli genötigt, ihren Text zu ändern. Vor das Wort «Temperatur» wurde «Luft» gesetzt, der Rest des Inhalts angepasst, ein entsprechender Vermerk hinzugefügt.
Übrigens wird die «offizielle» Lufttemperatur in zwei Metern Höhe gemessen, der Unterschied zum Erdboden kann laut wetteronline gerne mal fünf bis zehn Grad betragen (wir berichteten).
Und wie war die Lage in den «Hochrisikogebieten» der ESA wirklich? Rein zufällig hat mich vorgestern eine unserer Leserinnen kontaktiert, die in Sizilien lebt. Wir haben deshalb ein wenig übers Wetter tratschen können.
Ihre frohe Botschaft: Sie hätten etwa 33°C, was für Juli «ziemlich normal» sei. Sie erwähnte auch, dass viele Leute aus nördlichen Ländern gerade freiwillig nach Sizilien kämen. Und sie fragte sich, ob das wohl alles Lebensmüde seien.
Screenshot: E-Mail unserer Leserin
Ähnliches kann ich aus Andalusien berichten. Gerade sitze ich mit einem Pullover und warmen Socken vor dem Laptop, es ist 10:30 Uhr.
Aber letzten Mittwoch war es wirklich heiss. Bei mir in der Gegend, im Hinterland der Provinz Málaga, waren für diesen Tag etwa 35°C vorhergesagt. Deshalb habe ich einen Ausflug nach Bolonia (Atlantikküste) gemacht – und bei 27°C und angenehmer Brise im herrlich kühlen Meer geplantscht.
Screenshot: Wettervorhersage «El Tiempo» für Bolonia; Provinz Cádiz
Nach über 30 Jahren in Südspanien kann ich eines bestätigen: Im Juli und August kann es sehr heiss werden. Vor allem in Städten – und besonders, wenn hier in der Provinz Málaga der Terral zuschlägt, wie es letzten Mittwoch der Fall war.
Dabei handelt es sich um ein altbekanntes Wetterphänomen. Wenn dieser warme Wind, der übers Land aus dem Norden und Nordwesten kommt, unsere Provinz erreicht und auf die Berge trifft, setzt der Föhneffekt ein – ab geht der Hitze-Turbo.
Während der «Pandemie» haben sich viele Politiker, Wissenschaftler und Medien daran gewöhnt, dass sie ungestraft schummeln und betrügen können. Gleiches gilt nun für den Klimawandel, es wird mächtig übertrieben. Man könnte es psychologische Kriegsführung nennen.
Nur ein Beispiel: Auch das Portal Hessische/Niedersächsische Allgemeine (HNA) – mit Sitz in Kassel – hatte letzte Woche das Bedürfnis, von Deutschland aus die Paniktrommel zu rühren.
Titel: «Hitzewelle über Südeuropa: Krankenhäuser in Italien überfüllt – Spanien schmilzt.» Als Beweis für die eklatante Hitze verwendete das Portal ein Foto von einer Temperaturanzeige, auf der 46°C gemeldet werden. Deutlich zu sehen ist, dass sich dieses Thermometer nicht im Schatten befindet.
Screenshot: Artikel HNA; Foto: dpa
Hinsichtlich der Behauptung, dass «Spanien schmilzt», hatte die HNA das spanische OK Diario als Referenz genannt. Der Artikel war nicht verlinkt, aber ich habe ihn gesucht – und tatsächlich titelte das Portal: «Andalusien schmilzt».
Sollte man solche kleinen «Ungenauigkeiten» verzeihen? Oder sollte sich die HNA demnächst besser raushalten aus südeuropäischen Hitzewellen?
So oder so: Die Schlagzeile «Spanien schmilzt» (España se derrite) ist bei den Medien in meiner Wahlheimat tatsächlich beliebt, schon seit vielen Jahren. El Mundo verwendete sie beispielsweise im Juni 2015. In Córdoba wurden damals 44°C vorausgesagt.
Screenshot: Artikel El Mundo; 29. Juni 2015
An diesen Sommer, in dem die höchsten Temperaturen seit Beginn der Wetteraufzeichnungen (1942) gemessen wurden, erinnere ich mich bestens. Denn ich war gerade von Ibiza an die Costa del Sol gezogen. Und ja, es war heiss, sehr heiss. Vor allem, wenn der Terral mal wieder wehte …
Mein Tipp an alle, die Angst vor dem Hitzetod durch Klimawandel haben: Einfach das TV abschalten und keinen Mainstream mehr lesen. Gleich fühlt man sich weniger bedroht – und kann mit der Hitze entspannter umgehen.
Herzlich
Wiltrud Schwetje
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