Bildung ist die mächtigste Waffe, um die Welt zu verändern.
Nelson Mandela
Liebe Freundinnen und Freunde
Wir alle sind es gewohnt, Vorhersagen aufgrund von Teilinformationen zu machen. Wir sehen im Dschungel den Kopf oder den Schwanz eines Tigers – und gehen davon aus: Da steht ein Tiger.
Grössen schätzen wir linear, wir extrapolieren. Ich brauche doppelt so viel Essen, um doppelt so viele Menschen satt zu bekommen. Ein exponentielles Wachstum – zum Beispiel von Bakterien oder Geld mit Zinsen – können wir uns schon nicht mehr vorstellen.
Und vor allem können wir uns nicht vorstellen, dass unter Umständen eine neue Ebene mit ganz neuen Eigenschaften erreicht wird. Ein Atom ist nicht nur eine Ansammlung von Elementarteilchen. Ein Molekül ist nicht nur eine Ansammlung von Atomen. Ein lebender Organismus ist nicht nur eine Ansammlung von Molekülen. Und eine Gesellschaft ist nicht nur eine Ansammlung von lebenden Organismen (Menschen). Es gelten auf jeder Ebene jeweils andere, neue Gesetze.
Ein praktisches Beispiel aus dem engeren Lebensumfeld: Wir sind es gewohnt und finden es auch ganz in Ordnung, dass es in einer Familie eine gewisse Hierarchie gibt. Die Eltern wissen mehr und bestimmen – auch für die Kinder – den Wohnort und den Einkaufszettel.
Das Problem: Wir weiten dieses Prinzip auch auf ganze Staaten aus. Unbewusst denken wir: In der Familie funktioniert das, auch im Staat gibt es Menschen, die mehr wissen als ich. Also macht es Sinn, dass diese Menschen über die Geschicke des Staates bestimmen. Und über mich.
Anders kann ich mir den Gehorsam gegenüber unsinnigen Corona-Zwangsmassnahmen nicht erklären. Und ich beobachte Folgendes: Menschen, die irgendwann die Fehler ihrer eigenen Eltern erkannt haben, sind auch gegenüber Fehlern der Staatsführung aufmerksamer. Diejenigen, die ihren Eltern unkritisch gegenüberstehen, können sich auch meist nicht vorstellen, dass «offizielle» Stellen des Staates grundlegende Fehler machen.
Ein weiteres Beispiel, wo die lineare Extrapolation zur Fehleinschätzung führt: Selbständige, kleine Unternehmen und mittelständische Betriebe sind ein Segen für die Wirtschaft. Weltkonzerne sind nicht einfach nur grössere Betriebe! Weltkonzerne gehorchen ganz anderen Gesetzen.
Die Rettung von eigentlich insolventen Grossbanken mit Steuergeldern, «Too big to fail», Milliardensummen für Rüstung oder für die Entwicklung von Impfstoffen bedeutet nämlich: Hier herrschen andere Gesetze als für den Mittelstand.
Es macht nicht nur bei «der Wirtschaft» Sinn, spezifisch zu sein. Was meint man genau, wenn man über «die Medien», «die Politiker», oder «die Wissenschaft» spricht oder schimpft?
Es gibt die System- und Konzernmedien – aber auch unabhängige Medien. Es gibt machthungrige, korrupte Regierungspolitiker – aber auch engagierte Kommunalpolitiker. Es gibt die konzernfinanzierte, massenmediale «Wissenschaft» – aber auch Hunderttausende ehrliche, gute Wissenschaftler.
Herzlich
Ihr Lars Ebert
Email: [email protected]
Auf Yunite: Lars Ebert
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Die TTV News vom 4. September 2023 mit folgenden Themen: Verzweiflung in der Ukraine, Wege zum Frieden und die Bedeutung der BRICS-Erweiterung
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Redaktion und Moderation: Christoph Pfluger
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Angst und Anpassung regieren die Wissenschaft