Der CEO von OpenAI, Sam Altman, hat die «KI-Agenten» als die kommende transformative Innovation bezeichnet, die für 2025 erwartet wird. Wie IBM erklärt, handelt es sich dabei um ein System oder Programm, «das in der Lage ist, autonom Aufgaben im Namen eines Benutzers oder eines anderen Systems auszuführen, indem es seinen Workflow gestaltet und verfügbare Tools benutzt».
Die Einführung solch fortschrittlicher KI-Technologien in Sektoren wie der Finanzindustrie bringt jedoch erhebliche Konsequenzen mit sich, insbesondere einen massiven Arbeitsplatzabbau. Dies berichtet ZeroHedge mit Bezug auf eine Umfrage von Bloomberg Intelligence unter 92 globalen Banken. Sie zeigt, dass die Finanzindustrie Hunderttausende von Arbeitsplätzen verlieren könnte, wenn solche KI-Tools zunehmend integriert werden.
Die von Bloomberg Intelligence-Analyst Tomasz Noetzel zitierte Umfrage geht davon aus, dass große Wall-Street-Banken aufgrund von Produktivitätsgewinnen durch die KI-Implementierung bis 2027 einen Anstieg der Vorsteuergewinne um 12 bis 17 Prozent auf 120 bis 180 Milliarden Dollar verzeichnen könnten.
Dieser Fortschritt geht demnach jedoch mit einem potenziellen Abbau von mehr als 200.000 Arbeitsplätzen in den nächsten drei bis fünf Jahren einher. Um diese Zahl in einen Kontext zu setzen: Laut der Federal Reserve Bank of St. Louis beschäftigte der Finanzsektor in New York City im November 2024 etwa 500.000 Personen. Dennoch wird erwartet, dass die Nachfrage nach spezialisierten Talenten in den Bereichen Datenwissenschaft, Cybersicherheit und Compliance steigen wird.
Noetzel zufolge sind Routine-Aufgaben generell am stärksten gefährdet. Es sei dennoch unwahrscheinlich, dass KI diese Aufgaben vollständig abschafft. Sie würde stattdessen den Wandel in der Belegschaft fördern. Während KI bestimmte Arbeitsplätze verdrängen könne, werde sie auch neue Aufgaben in Bereichen wie Risikomanagement, Compliance und Cybersicherheit schaffen.
Die Banken sind optimistisch, was das Potenzial der KI angeht: Mehr als 80 Prozent der Befragten erwarten in den nächsten drei bis fünf Jahren dadurch eine Produktivitäts- und Ertragssteigerung von mindestens fünf Prozent. Dieser Optimismus wird aber durch die Kosten der KI-Einführung sowie durch die verschärfte aufsichtsrechtliche Kontrolle gedämpft.
ZeroHedge ergänzt, dass die Auswirkungen der KI über den Bankensektor hinausgehen. Auch andere Branchen in den USA und Europa würden vor massiven Störungen stehen. So schätzten Analysten von Goldman Sachs vor zwei Jahren, dass KI in diesen Regionen zu 300 Millionen Entlassungen führen könnte.
Kommentare