Hinter verschossenen Türen fanden am Samstag in Paris Verhandlungen statt, die angeblich auf einen Waffenstillstand im Gazastreifen abzielten. Laut Mike Whitney ging es aber eher um einen Plan zur Öffnung der ägyptischen Grenze für palästinensische Flüchtlinge. In der Unz Review stellt er fest, dass, obwohl die Gespräche von westlichen Medien als ernsthafte Bemühung um Frieden dargestellt worden seien, die Hauptteilnehmer nicht hochrangige Diplomaten gewesen seien, sondern die Leiter der Geheimdienste. Ddarunter waren der Mossad-Chef David Barnea, der ägyptische Spionagechef Abbas Kamel und der CIA-Direktor William Burns.
Die mögliche Öffnung der Grenze würde Whitney zufolge eine massive Flüchtlingsbewegung aus dem Gazastreifen nach Ägypten zur Folge haben. Diese Operation erfordere beträchtliche Koordination, um die Opfer zu minimieren und das übergeordnete Ziel zu erreichen. Israel könnte versuchen, diese Aktion als von Hamas initiiert darzustellen, um den internationalen Druck zu mildern. Diese Flüchtlingsbewegung könnte dann als «freiwillige Migration» bezeichnet werden, obwohl sie tatsächlich einer ethnischen Säuberung gleichkäme.
Ein wichtiger Faktor für die Umsetzung dieses Plans sieht Whitney in der finanziellen Unterstützung Ägyptens. Der Internationale Währungsfonds (IWF) scheine Ägypten in dieser Hinsicht zu unterstützen. Er sei dabei, Ägypten ein Darlehen in Höhe von 10 Milliarden Dollar zu gewähren, um gemäss The Cradle «eine mögliche Flut von palästinensischen Flüchtlingen zu bewältigen, die Israel aus dem Gazastreifen ethnisch säubern will».
Laut Whitney könnte die Flüchtlingskrise Ägypten in wirtschaftliche Schwierigkeiten bringen, da das Land bereits mit erheblichen finanziellen Problemen zu kämpfen habe. Dennoch scheine Ägypten bereit zu sein, sich auf die Unterbringung der Flüchtlinge vorzubereiten. Berichte über den Bau eines Flüchtlingslagers nahe der Grenze zum Gazastreifen würden dies untermauern.
Der Journalist weist in diesem Zusammenhang darauf hin, dass die israelischen Streitkräfte (IDF) ihre täglichen Luftangriffe auf zivile Einrichtungen in Rafah fortgesetzt hätten. Ziel sei es, die Angst und die Panik zu verstärken, die dazu beitragen würden, einen Flüchtlingsstrom nach Ägypten auszulösen. Zudem würden LKWs mit Lebensmitteln daran gehindert, nach Gaza zu gelangen. Israel lasse die Palästinenser absichtlich hungern, damit sie aus ihrer Heimat fliehen, sobald die Grenze geöffnet wird. Whitney schliesst:
«All diese Massnahmen verfolgen nur ein Ziel: die vollständige Ausrottung der palästinensischen Bevölkerung. Und jetzt – nach einer blutigen, vier Monate dauernden Militärkampagne – ist das Ziel Israels klar in Sicht. Es wird einer gewaltigen Anstrengung bedürfen, um diesen bösen Plan zu stoppen.»
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