Die Studie ist in «Scientific Reports» erschienen und zeigt auf, dass der künstliche Süßstoff Aspartam das Glioblastomrisiko steigert, indem er über die Beeinflussung der Darmmikrobiota die Darm-Hirn-Achse beeinflusst – den bidirektionalen Weg, über den Darm und Gehirn miteinander kommunizieren.
Vergangenes Jahr berichteten wir, dass Forschungsergebnissen zufolge, veröffentlicht in der Fachzeitschrift Circulation, der Konsum von Getränken, die gesüßt sind mit Stoffen wie Aspartam, mit einem erhöhten Vorhofflimmern-Risiko verbunden ist. Beim Vorhofflimmern ist der normale Herzrhythmus gestört und die elektrischen Signale breiten sich nicht mehr richtig im Herzen aus. Mitte 2023 hatte die Krebsforschungsagentur IARC der Weltgesundheitsorganisation WHO den künstlichen Süßstoff gar als «möglicherweise krebserregend» eingestuft.
Dennoch haben die Gesundheitsbehörden die zulässige tägliche Verzehrmenge immer noch nicht geändert, wie wir im Februar schrieben. Dabei verweisen wir auch auf eine Petition von Foodwatch mit der Forderung, Aspartam zu verbieten. Sie ist von mittlerweile 264.000 Menschen unterzeichnet worden und läuft auch noch.
Dass ein Verbot von Aspartam überfällig ist, darauf deuten auch die Ergebnisse einer Studie hin, die im Juli in Scientific Reports veröffentlich wurde. Demnach kann die Aufnahme von Aspartam die Zusammensetzung und Funktion des Darmmikrobioms direkt beeinflussen, also des komplexen Ökosystems aus Mikroorganismen, das sich im Verdauungstrakt und vor allem im Darm befindet. Dies wiederum könne sich auf das Risiko, das Fortschreiten und die Behandlung von Glioblastoma multiforme auswirken, also von sehr bösartigen Hirntumoren, die die häufigsten primären Hirntumore bei Erwachsenen darstellen.
Auf Mercola.com heißt es dazu:
«Aspartam erhöht das Glioblastomrisiko, indem es [über die Beeinflussung von Zusammensetzung und Funktion der Darmmikrobiota] die Darm-Hirn-Achse beeinflusst – den bidirektionalen Weg, über den Darm und Gehirn miteinander kommunizieren. Ihre Darmbakterien synthetisieren kurzkettige Fettsäuren (SCFAs) wie Butyrat und verstoffwechseln Nahrungsbestandteile wie Tryptophan zu Molekülen, die das Tumormikromilieu regulieren.
Einfach ausgedrückt: Einige Darmbakterien produzieren Substanzen, die bei der Krebsbekämpfung helfen, während andere tatsächlich das Wachstum und die Ausbreitung von Tumoren fördern. Aspartam verändert Ihren Darm und fördert das Wachstum tumorausbreitender Bakterien.»
Von welch zentraler Bedeutung die Darmflora ist für unser Wohlergehen, darauf verweist auch eine kürzlich erschienene Studie, der zufolge der Verzehr einer Vielzahl von Pflanzen Säuglingen beim Aufbau eines stärkeren Darmmikrobioms hilft. Dieses wiederum legt den Grundstein für eine bessere Gesundheit und Krankheitsresistenz im späteren Leben. Und offenkundig wirkt sich die Zusammensetzung der Darmflora auch auf die Stimmung aus (wir berichteten).
Dennoch ist Aspartam nach wie vor weit verbreitet. Laut einem Artikel von CBS News aus dem Jahr 2023 ist der künstliche Süßstoff in 6000 Produkten enthalten. Das Newsportal nennt auch «einige gängige Lebensmittel und Getränke, die Aspartam enthalten»:
- Zuckerfreie oder Diätlimonaden, einschließlich Diätcola
- Zuckerfreie Kaugummis, wie zum Beispiel Trident Kaugummi
- Diät-Getränkemischungen
- Gewürze mit reduziertem Zuckergehalt
- Zuckerfreie Gelatine
- Tischsüßstoffe, die unter Markennamen wie Equal und Nutrasweet verkauft werden