Hunderte von britischen Ärzten gehen an die Öffentlichkeit, um ihren Ärger über die Entscheidung der British Medical Association (BMA) auszudrücken, sich gegen das Verbot von Pubertätsblockern für Minderjährige einzusetzen. Wie LifeSiteNews mit Bezug auf die Times und den Telegraph berichtet, treten viele Ärzte sogar aus dem BMA aus.
Der Hintergrund: Am 1. August forderte die BMA die Regierung auf, das Verbot von Pubertätsblockern für Minderjährige aufzuheben und die Umsetzung des Cass Reviews des National Health Service (NHS) zu pausieren. Dabei handelt es sich um eine umfassende Untersuchung des NHS zur medizinischen Versorgung von Kindern mit einer sogenannten «Geschlechtsdysphorie», die erhebliche Bedenken hinsichtlich der Sicherheit von Pubertätsblockern aufdeckte.
Die Ärzte forderten die BMA nun auf, ihren Widerstand dagegen aufzugeben. Sie argumentieren, dass die BMA «gegen die besten verfügbaren Beweise lobbyiert» und «gegen die Grundsätze der evidenzbasierten Medizin und gegen ethische Praxis» verstößt.
Zunächst reagierten den Berichten zufolge 1000 leitende Ärzte aus ganz Großbritannien mit der Veröffentlichung eines offenen Briefes an den Vorsitzenden des BMA, Professor Philip Banfield. Inzwischen seien es 1400, davon 900 BMA-Mitglieder. Sie werfen dem 69-köpfigen Rat unter anderem vor, seine Politik in einer «geheimen und undurchsichtigen» Sitzung beschlossen zu haben. In dem Brief heißt es weiter:
«Wir schreiben als Ärzte, um zu sagen, ‹nicht in meinem Namen›. Wir sind zutiefst enttäuscht, dass der BMA-Rat einen Antrag auf eine ‹Kritik› des Cass-Reviews verabschiedet hat und für die Ablehnung der Empfehlungen lobbyiert. (…) Dies spiegelt nicht die Ansichten der breiteren Mitgliedschaft wider, deren Meinung Sie nicht eingeholt haben. Wir wissen, dass keine Informationen über die Abstimmungszahlen und das Abstimmungsverhalten der Ratsmitglieder veröffentlicht werden. Das ist ein Versagen der Rechenschaftspflicht gegenüber den Mitgliedern und einfach nicht akzeptabel.»
Dem Telegraph zufolge erklärte ein Arzt beispielsweise in den sozialen Medien:
«Ich bin aus der BMA ausgetreten, unter anderem wegen dieser Art von Verhalten seitens der Führung, nachdem ich 30 Jahre lang Mitglied war.»