Der Mitarbeiter des Bundesinnenministeriums (BMI), der im Mai in einem geleakten Dokument das Corona-Virus als «Fehlalarm» einstufte, fordert nach Informationen der Deutschen Wirtschaftsnachrichten «eine ’gesonderte Untersuchung’ zur Rolle von Kanzlerin Merkel im Verlauf der Pandemie». Den Medien werfe er zudem Kritiklosigkeit gegenüber der Kanzlerin vor.
In seinem Papier, das als «Corona-Leaks» an die Presse gelangte, schrieb BMI-Mitarbeiter Stephan Kohn Mitte Mai seinen Kollegen:
«Die beobachtbaren Wirkungen und Auswirkungen von COVID-19 lassen keine ausreichende Evidenz dafür erkennen, dass es sich – bezogen auf die gesundheitlichen Auswirkungen auf die Gesamtgesellschaft – um mehr als um einen Fehlalarm handelt. Durch den neuen Virus bestand vermutlich zu keinem Zeitpunkt eine über das Normalmaß hinausgehende Gefahr für die Bevölkerung (Vergleichsgröße ist das übliche Sterbegeschehen in DEU). Es sterben an Corona im Wesentlichen die Menschen, die statistisch dieses Jahr sterben, weil sie am Ende ihres Lebens angekommen sind und ihr geschwächter Körper sich beliebiger zufälliger Alltagsbelastungen nicht mehr erwehren kann (darunter der etwa 150 derzeit im Umlauf befindlichen Viren).
Die Gefährlichkeit von Covid-19 wurde überschätzt (innerhalb eines Vierteljahres weltweit nicht mehr als 250’000 Todesfälle mit Covid-19, gegenüber 1,5 Mio. Toten während der Influenzawelle 2017/18). Die Gefahr ist offenkundig nicht größer als die vieler anderer Viren. Wir haben es aller Voraussicht nach mit einem über längere Zeit unerkannt gebliebenen globalen Fehlalarm zu tun – dieses Analyseergebnis ist von KM 4 auf wissenschaftliche Plausibilität überprüft worden und widerspricht im Wesentlichen nicht den vom RKI vorgelegten Daten und Risikobewertungen»
Laut der Deutschen Wirtschaftsnachrichten ist heute vor allem eine Passage auf Seite 69 des Dokuments brisant:
«Die Rolle der Bundeskanzlerin, die einer gesonderten Untersuchung bedarf, war vielfach nicht transparent, vielleicht sogar missverständlich, aber bei den Medien und der Bevölkerung kam das Agieren der Kanzlerin gut an».
Stephan Kohn wurde vom Dienst suspendiert.