Vier Monate nach seinem Tod sorgt der tote Chef der russischen Söldnertruppe Wagner, Jewgeni Prigoschin immer noch für Erschütterungen auf breiter Ebene. Nicht nur in Russland.
Das Wall Street Journal berichtete kurz vor Weihnachten, dass Putins enger Verbündeter und Sekretär des russischen Sicherheitsrates, Nikolai Patruschew, die Ermordung des Wagner-Chefs geplant und durchgeführt habe.
Der wichtigste Punkt des Berichts ist jedoch, dass der Befehl zur Tötung von Prigoschin vom russischen Präsidenten Vladimir Putin selbst erteilt worden sein soll. Dies widerspricht allerdings den Meldungen Russlands, das behauptet, nichts mit dem Absturz des Flugzeugs, in dem Prigoschin und seine Mitarbeiter sich befanden, zu tun zu haben.
Das WSJ stützt sich auf westliche Geheimdienste und einem ehemaligen russischen Geheimdienstmitarbeiter.
Während des russisch-ukrainischen Krieges, an dem sich die Söldnertruppe beteiligt hatte, war Prigoschin in Konflikt mit dem russischen Verteidigungsministerium geraten und hatte am 23. Juni zum Aufstand aufgerufen, den er aber schon am folgenden Tag abbrechen musste. Daraufhin schaltete sich gemäss WSJ Patruschew ein. Dieser habe eine günstige Gelegenheit gesehen, Prigoschin zu beseitigen.
In seiner Reaktion warf Kreml-Sprecher Dmitri Peskow dem WSJ vor, die oben genannte Behauptung sei ein «billiger Krimi». Kommentieren wollte er den Bericht nicht.
Kommentare