Die Kontamination durch Metalle, selbst in geringen Mengen, erhöht das Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen und kann zu Schlaganfällen und Herzinfarkten führen, warnt eine neue Meta-Studie. Demnach bestätigt die weltweite epidemiologische Forschung, dass Blei, Kadmium und Arsen mit einem vorzeitigen Tod in Verbindung gebracht werden können, der hauptsächlich auf die genannten Erkrankungen zurückzuführen ist. Auf die Arbeit aufmerksam machte Study Finds.
Die Wissenschaftler ermittelten, dass alltägliche Lebensmittel, darunter Schokolade, Säfte, pflanzliche Milch, Tees und Limonaden, oft Spuren giftiger Chemikalien wie Arsen, Blei und Kadmium enthalten. Diese giftigen Elemente kommen auch natürlicherweise in Böden, im Wasser und in der Atmosphäre vor, doch der Mensch erhöht deren Konzentration.
Die American Heart Association (AHA) weist darauf hin, dass dies erhebliche Auswirkungen sowohl auf die klinische als auch auf die öffentliche Gesundheit hat. Wie Study Finds anmerkt, werden Umweltgifte derzeit nicht zu den traditionellen Risikofaktoren gezählt. Professor Gervasio Lamas, Hauptautor der Studie und Forscher am Mount Sinai Medical Center in Miami Beach, erklärte in einer Medienmitteilung:
«Grosse Bevölkerungsstudien deuten darauf hin, dass selbst eine geringe Exposition gegenüber kontaminierenden Metallen nahezu universell ist und zur Belastung durch Herz-Kreislauf-Erkrankungen beiträgt, insbesondere zu Herzinfarkten, Schlaganfällen, Erkrankungen der Beinarterien und vorzeitigem Tod durch Herzerkrankungen.»
Bei einer Analyse im vergangenen Jahr wurden Blei und Cadmium in allen 28 getesteten bekannten Schokoladenmarken entdeckt. Cadmium, das von den Wurzeln der Kakaopflanzen aufgenommen wird, gelangt in die Kakaobohnen, während Blei durch den Wind in der Umgebung verbreitet wird, wenn die Bohnen im Freien trocknen. Die Professorin Ana Navas-Acien, Mitautorin der Arbeit und Forscherin an der Columbia University, teilte mit:
«Diese Metalle beeinträchtigen wesentliche biologische Funktionen und wirken sich weltweit auf die meisten Bevölkerungsgruppen aus. Nach der Exposition reichern sich Blei und Cadmium im Körper an und verbleiben jahrzehntelang in den Knochen und Organen. Eine grosse Studie hat ergeben, dass allein in den USA mehr als 450’000 Todesfälle pro Jahr auf Bleiexposition zurückzuführen sind.»
Verunreinigende Metalle werden im täglichen Leben regelmässig aufgenommen und finden sich in einer Vielzahl von Gegenständen: in alten Farben, Keramik, Küchengeräten, Wasserrohren, Kosmetika, Elektronik und Industrieemissionen. Kadmium findet sich in Batterien, Pigmenten, Kunststoffen, Keramik, Glaswaren und Bauprodukten. Navas-Acien gibt zu bedenken:
«Dies ist ein globales Problem, bei dem einkommensschwächere Bevölkerungsgruppen durch kontaminierte Luft, Wasser und Böden unverhältnismässig stark toxischen Metallen ausgesetzt sind.»
Den Autoren zufolge gehören zu den gefährdeten Personen alle, die in der Nähe von stark befahrenen Strassen, Industrieanlagen oder Sondermülldeponien leben. Ausserdem auch Bewohner älterer Häuser oder von Gebieten, in denen Umweltvorschriften nur unzureichend durchgesetzt werden.
Die Forschergruppe schlägt vor, dass die Metallwerte in der Umwelt überwacht und Personen auf Metalle getestet werden sollten, um geeignete Initiativen für die öffentliche Gesundheit zu ergreifen. Während die Bleikonzentration bei Kindern mit Symptomen einer solchen Exposition durch Bluttests überwacht wird, gibt es für Erwachsene keine Überwachungsrichtlinien oder Expositionsgrenzwerte.
Den Wissenschaftlern zufolge deuten kleinere Versuche mit Nahrungsergänzungsmitteln darauf hin, dass diese die Ausscheidung der Metalle beschleunigen könnten. Darunter befinden sich Folsäure und N-Acetylcystein.
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