Die Öffentlichkeit verdiene Kandidaten, die «die höchsten Standards erfüllen». Daher werde die britische Labour-Partei gegen Personen vorgehen, die «nicht für das Amt des Abgeordneten geeignet sind», so Schattenverteidigungsminister John Healey laut BBC. Er habe betont, dass die Partei bei der Auswahl ihrer Kandidaten für das Abgeordnetenmandat die «gebotene Sorgfalt» walten lasse.
Was war passiert? Hintergrund dieses Versprechens ist der anhaltende Streit über Äusserungen ihrer Kandidaten, mit dem die Labour-Partei zu kämpfen hat. Wegen angeblicher anti-israelischer Aussagen auf einer Versammlung hatte sie kürzlich zwei ihrer Parlamentskandidaten suspendiert.
Der Kandidat Azhar Ali habe sich für seine Behauptung entschuldigt, Israel habe die Angriffe der Hamas vom 7. Oktober «zugelassen». Deswegen hatte die Labour Party zunächst erklärt, sie werde sich weiterhin für ihn einsetzen.
Ihre Unterstützung zog die Partei jedoch später zurück, nachdem die Daily Mail berichtet hatte, dass Ali «Medienleute aus bestimmten jüdischen Kreisen» für den Parteiausschluss des Abgeordneten Andy McDonald verantwortlich gemacht hätte.
McDonald waren «zutiefst beleidigende» Bemerkungen in seiner Rede auf einer pro-palästinensischen Kundgebung Ende Oktober 2023 vorgeworfen worden. Dort hatte er gesagt: «Wir werden nicht ruhen, bis wir Gerechtigkeit erfahren. Bis alle Menschen, Israelis und Palästinenser, zwischen dem Fluss und dem Meer, in friedlicher Freiheit leben können.»
Die nächste Suspendierung traf den Kandidaten Graham Jones. Dieser habe, angeblich bei demselben Treffen wie Ali, Israel mit einem Schimpfwort belegt. Ausserdem habe er geäussert, dass Briten, die in den israelischen Streitkräften kämpfen, «eingesperrt werden sollten». Jetzt müsse er sich in der Partei einer Untersuchung stellen.
Der Vorsitzende der Mitgliederorganisation Jewish Labour Movement, Mike Katz, habe gefordert, dass alle Abgeordneten oder Parlamentskandidaten, die bei jenem Treffen anwesend waren, suspendiert werden sollten, wenn sie identifiziert werden könnten.
Schattenminister Healey sagte, dass es «bedauerlich, aber notwendig» sei, betroffenen Kandidaten die Unterstützung zu entziehen. Die Labour-Partei werde jedoch «das Interesse des Landes über das Interesse der Partei» stellen. Man werde handeln, um diejenigen auszuschliessen, die nicht geeignet seien, als Abgeordnete zu dienen.
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