Die seit Beginn der Coronakrise politisch verbreitete Panik hat weitreichende Folgen für die Menschen im Lande — und war unangebracht. Zu diesem Schluss gelangte der Leiter eines interdisziplinären Zentrums in München und Chefarzt der Klinik Im Jägerwinkel in Bad Wiessee, Dr. Martin Marianowicz. Das Interview mit der Abendzeitung hat bereits am 1. September stattgefunden. Das Gespräch wurde auch von Focus publiziert — angesichts der Aktualität bringen wir Auszüge:
Zur Lage in den Kliniken:
«Das deutsche Gesundheitssystem ist doch eigentlich von Corona gar nicht angefasst worden. In den meisten Kliniken war fast nichts los, weil die grosse Welle von Corona-Patienten ausblieb. Zudem haben viele potenzielle Patienten wegen möglicher Isolierungen die Krankenhäuser gemieden, weil sie Angst hatten, darin alleine zu sterben. Tatsache ist, dass das Gesundheitssystem nur zu einem Bruchteil in Anspruch genommen wurde.»
Zu den Zahlen des RKI:
«Die Politik treibt uns täglich mit Zahlen, die so nicht hingenommen werden können. Ich finde es verantwortungslos, wenn man die Infektionszahlen vom April mit denen von heute vergleicht. Ende April hatten wir deutlich weniger Tests, vergangene Woche aber waren es 850’000. Diese Zahlen haben doch keine Aussagekraft. Ich frage mich auch, wie das Robert-Koch-Institut (RKI) auf bisher knapp 9’300 Tote kommt, die mit oder an Corona gestorben sein sollen. Dabei wird übersehen, dass jeden Tag in Deutschland 2’600 Menschen an Herzinfarkt, Krebs und Verkehrsunfällen sterben. Das sind 950’000 Tote im Jahr. Da wir bei Corona keine validen Zahlen haben, ist doch zu fragen: Warum wurde nicht mehr obduziert?»
Zu den Todesursachen:
«Wir haben keinen Nachweis, ob Infizierte mehrheitlich an Lungenversagen oder Thrombosen sterben. Selbst namhafte Rechtsmediziner sagen, dass viele Verstorbene, auch junge, bereits an Vorerkrankungen gelitten haben. Die Pathologen dagegen vertreten die Meinung, die Obduzierten seien an Corona gestorben. Entscheidend ist doch, was die Politik daraus macht.»