Chinas Militär hat grünes Licht für die Verwendung eines COVID-19-Impfstoffkandidaten erhalten, der von seiner eigenen Forschungseinheit (Chinesische Akademie der Militärwissenschaften) und CanSino Biologics entwickelt wurde. Dem Unternehmen zufolge hätten klinische Studien bewiesen, daß der Impfstoff «sicher ist und eine gewisse Wirksamkeit zeigt».
Bei dem Vakzin Ad5-nCoV handelt es sich um einen von acht Impfstoffkandidaten, an denen in China geforscht wird. Der Impfstoff wurde auch in Kanada für Versuche am Menschen zugelassen.
Allerdings liegt der Teufel im Detail. Denn klinische Phase-1- und Phase-2-Studien hätten zwar gezeigt, «daß er (der Impfstoff, Anm. d. Red.) das Potenzial hat, Krankheiten zu verhindern, die durch das Coronavirus verursacht werden», wie das Unternehmen gegenüber dem kanadischen Sender CBC/Radio Canada erklärte.
Aber die Phase-3, in der die Wirksamkeit und Sicherheit eines Impfstoffs an vielen tausend Menschen getestet wird, müsse erst noch abgeschlossen werden. Dieser Prüfungsschritt wird nach Angaben der US-amerikanischen Seuchenschutzbehörde CDC «als der wichtigste für eine breite Zulassung angesehen». Dies sehen die meisten Zulassungsbehörden weltweit genau gleich.
Chinas Zentrale Militärkommission genehmigte indes die Verwendung des Impfstoffs durch das Militär am 25. Juni für einen Zeitraum von einem Jahr — also ohne Abschluss der Phase-3. Damit werden chinesische Soldaten zu unfreiwilligen «Versuchskaninchen». Normalerweise ist die Teilnahme an einer Phase-3 Prüfung freiwillig.