Der deutsche Bundespräsident sah bereits Mitte Mai den Kampf gegen Verschwörungstheorien und Lügen als die großen Herausforderungen liberaler Demokratien. Viele Menschen würden daran glauben, dass sich Verschwörer zusammentäten, «um dunkle Komplotte zu schmieden», berichtete damals die Welt.
«Wer ernsthaft glaubt, dass dunkle Mächte hinter politischen Entscheidungen stehen, der kann nicht daran glauben, dass er Einfluss auf die demokratische Willensbildung nehmen kann, der kann kein Vertrauen in die Demokratie und ihre Institutionen haben».
Womöglich meinte Steinmeier, ohne es zu ahnen, damit die eigenen staatlichen Behörden. So weist beispielsweise die aktuelle Insolvenz des DAX-Shooting Stars Wirecard, bei dem zwei Milliarden Euro unter den Augen der Wirtschaftsprüfer von EY, der Staatsanwaltschaft München und der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) verschwanden, tatsächlich alle Aspekte eines dunklen, kriminellen Komplotts auf.
Mehr als intransparent ist nach Ansicht der größten deutschen Industrievereinigung BDI auch die Vergabe von 300 Millionen Euro seitens der Bundesregierung an den Tübinger Impfstoffhersteller CureVac, an dem die Milliardäre Dietmar Hopp (SAP) und Bill Gates über seine Stiftung beteiligt sind.(Wir berichteten).
Auch die von der Bundesregierung für die Entwicklung der deutschen Corona-Warn-App veranschlagten 68 Millionen Euro an SAP und die Telekom-Tochter T-Systems passen in Steinmeiers Schema.
«Der Kampf gegen Desinformation und Verschwörungstheorien ist eine der großen Herausforderungen für die liberalen Demokratien», betonte der Bundespräsident laut Welt, ohne freilich die oben erwähnten Vorgänge zu meinen. Er erklärte, dieser Kampf müsse «in Familien, Schulen, Büros und Betrieben ebenso ausgetragen werden … wie in Zeitungsredaktionen, sozialen Netzwerken und Parlamenten».