Die Quarantäne für Reisende aus Risikoländern war unnötig und brachte kaum einen Nutzen – zumindest keinen, der den daraus resultierenden Schaden gerechtfertigt hätte. Der Bundesrat habe sie wider besseres Wissen verfügt. Das berichtet René Donzé in der NZZamSonntag. Die Informationen stammen aus einem internen Protokoll des BAG.
Die NZZamSonntag hatte das Protokoll der regelmässigen Gespräche zwischen Kantonsärzten und dem Bundesamt für Gesundheit basierend auf dem Öffentlichkeitsgesetz eingefordert.
Fazit: Die Reisequarantäne hat kaum etwas zur Eindämmung der Pandemie beigetragen.
Für den Appenzeller Ständerat und Anwalt Andrea Caroni ist es «skandalös», dass Tausende in Quarantäne sassen und noch sitzen, obwohl die Behörden seit langem wissen, dass die Massnahme kaum einen Effekt auf die Pandemie hatte. Caroni wörtlich: «Offensichtlich hat der Bund hier ganz willkürlich in die Grundrechte der Einwohner dieses Landes eingegriffen.»
In derselben Ausgabe der NZZamSonntag beschreibt Donzé in einem Kommentar, wie dieses ewige Flunkern des Bundesrat dazu führe, dass man ihm immer weniger glaube.
Bereits die Schulschliessungen seien wohl überflüssig gewesen, da Kinder nie Treiber der Pandemie waren. Die nun verfügte Maskenpflicht im Freien sei kaum mehr als Symbolpolitik.
Flunkern könne zwar aus übergeordneten Gründen zuweilen nötig sein, um etwa die Bevölkerung aufzurütteln und ihr den Ernst der Lage vor Augen zu führen. Es sei aber ein gefährliches Mittel der Kommunikation, wie schon die Kinder lernten.
«Ist die Glaubwürdigkeit erst einmal angeschlagen, braucht es sehr viel, um diese wiederherzustellen.» Das könne sich der Bundesrat nicht leisten.
Da die Schweiz mittlerweile selber als sogenannter «Corona-Hotspot» gilt, war der Bundesrat diese Woche gezwungen zu beschliessen, dass jetzt nur noch Länder und Regionen auf der Liste stehen, deren Wert um 60 Infizierte höher liegt als jener der Schweiz.