Diesen Tag haben wohl die meisten herbeigesehnt: Den «Freedom Day». Heute Nachmittag war es dann auch in der Schweiz so weit: Die Bundesräte Alain Berset und Ignazio Cassis traten vor die Medien. Und verkündeten Lockerungen im grossen Stil.
Ab Mitternacht wird der Grossteil der Corona-Massnahmen aufgehoben. Dies sind:
Keine Zertifikatspflicht mehr in Restaurants, Kinos, Theatern, Bädern, Fitnesseinrichtungen etc. oder bei Veranstaltungen. Die Kantone dürfen allerdings daran festhalten. Für Reisen ins Ausland braucht es aufgrund der Bestimmungen in den einzelnen Ländern allerdings weiterhin ein Zertifikat.
Keine Maskenpflicht mehr am Arbeitsplatz, in Läden, in Innenbereichen von Restaurants oder bei Veranstaltungen.
Keine Homeoffice-Empfehlung mehr
Keine Beschränkungen bei privaten Treffen
Keine Bewilligungspflicht von Grossveranstaltungen (beendet sind auch die freiwilligen Kapazitätsbeschränkungen in Läden und Seilbahnen)
Keine Beschränkungen oder Regelungen mehr bei der Einreise
Was vorläufig bestehen bleibt, ist einerseits die Isolationspflicht von fünf Tagen für positiv Getestete. Andererseits wird die Maskenpflicht im öffentlichen Verkehr und in Gesundheitseinrichtungen beibehalten. Ausgenommen sind die Bewohnerinnen und Bewohner von Alters- und Pflegeheimen. Die Kantone können jedoch eigene Regelungen aufstellen.
Auf Ende März wird zudem die Taskforce aufgelöst. Dies geschehe auf Wunsch der Taskforce selbst. Einzelne Mitglieder würden Bundesrat und Verwaltung weiterhin für Beratung zur Verfügung stehen, ergänzte Berset.
Auch die Verordnung sei heute vom Bundesrat überarbeitet worden. Sie gelte maximal bis Ende März. Spätestens dann werde die «besondere Lage» gänzlich aufgehoben und die Rückkehr zur Normalität Tatsache.
Die Hospitalisationen seien stabil und die Einweisung auf den Intensivstationen sinkend. Der Frühling bringe die Erleichterungen mit sich, fuhr Bundespräsident Cassis fort.
Man dürfe nun aber die vulnerablen Personen nicht vergessen, die geschützt werden müssten. «Bitte verhalten Sie sich weiterhin vorsichtig», so sein Aufruf an die Bevölkerung. Der Bundesrat werde die Lage weiterhin verfolgen und Massnahmen prüfen, «sollte die epidemiologische Lage es erfordern».
Alain Berset zog eine Bilanz der letzten zwei Jahre Pandemie: «Heute endlich verbessert sich die epidemiologische Lage. (…) Die Immunisierung der Bevölkerung ist weit fortgeschritten.» Das Virus sei nach wie vor ansteckend und verbreite sich rasant.
Die nächste Phase sei die der Aufarbeitung, erklärt Berset. Man werde alle Massnahmen überprüfen, so zum Beispiel die Wirksamkeit des Zertifikats oder die Zusammenarbeit mit der Wissenschaft (inklusive Taskforce).
Kommentare