Niemand will einen zweiten Shutdown in der Schweiz. Rückblickend sind sich fast alle einig, dass die negativen Auswirkungen des ersten Shutdowns die positiven überwogen.
Doch wer genauer hinschaut, wie zum Beispiel Beat Gygi in der Weltwoche, erkennt, dass momentan gerade ein versteckter Shutdown stattfindet.
Gygi stört sich daran, dass sich die Regierungen von Bund und Kantonen aber nach wie vor an den Zahlen der positiven PCR-Testergebnissen orientieren. Dies mit dem Argument, die sogenannten Ansteckungen müssten unbedingt niedrig gehalten werden, sonst drohe die Gefahr eines weiteren Shutdowns.
Die Fälle von positiven Corona-Tests steigen zwar, aber erfreulicherweise ist die Beanspruchung des Gesundheitssystems gering und auch die Todesfälle sind selten geworden.
Trotzdem sei aber ein neuer Shutdown bereits am Anlaufen, dies in Form der Quarantäne, also der Stilllegung einzelner Personen für eine bestimmte Zeit., schreibt Gygi.
Nach der Einschätzung von Konstantin Beck, Professor für Gesundheitsökonomie an der Universität Luzern, breite sich die Quarantäne in der Schweizer Wirtschaft zurzeit zügig und von vielen unbemerkt aus.
Beck weist darauf hin, dass Infektions-, Hospitalisierungs- und Todesfallzahlen im Tagestakt publiziert und kommentiert würden, Angaben zur Quarantäne aber mühsam zusammengesucht werden müssten. Im Juni waren es noch 300, im August befinden sich nun bereits 15’500 Personen in Quarantäne. Dies entspricht immerhin etwa der Einwohnerzahl der Stadt Locarno.
Angesichts der geringen Aussagekraft der Corona-Tests (wir berichteten) kann man durchaus wie Gygi von einem Hausarrest auf blossen Verdacht sprechen. Dies ist umso frappierender als laut Angaben des Bundesamts für Gesundheit der Verdacht in 95 Prozent der Fälle nicht bestätigt werde
Angesichts dieser Tatsache kann man es niemandem verübeln, einem Corona-Test aus dem Weg zu gehen. Denn tatsächlich bedeute das Quarantäne-System eine grosse Belastung für Unternehmen, da ein einzelner Infektionsfall je nachdem grosse Teile lahmlegt – vor allem in KMUs.
So gesehen ist die Quarantäne ein Mikro-Shutdown oder ein Shutdown nach Salamitaktik.