Wer in Sachen Covid-19 die nackten Zahlen sucht, wird bei der eigens dazu erschaffenen Webseite der Johns Hopkins University fündig. Von Beginn der Krise an stellten die Forscher für jede Region des Planeten eine visualisierte Statistik zur Verfügung. Die Seite gilt bei Politik und Medien gleichermaßen als wichtigstes Instrument der Informationsbeschaffung. Wer beispielsweise wissen möchte, wieviele Tote mit Covid-19 bislang in New York verstarben, wird es hier erfahren.
Zwar ist die Zählmethode – und vor allem die Quellen der John Hopkins Uni – partiell fragwürdig, die undifferenzierten Zahlen sind eher zu hoch als zu niedrig, womit sie sich aber besonders gut eignen, das folgende Narrativ der Hauptmedien und der Politik zu stützen: Ein «Killervirus» ist unterwegs.
Und doch: Würde man der Logik eben dieser Medien folgen, wäre die Webseite eine von Aluhüten und Verschwörungstheoretikern betriebene Desinformationskampagne.
Denn die von der Universität gelisteten Zahlen belegen vor allem eins:
Bezogen auf die Gesamtbevölkerung eines Landes liegt die Sterblichkeit meist zwischen 0,0003 und 0,04 Prozent.
Um das zu verstehen, sind freilich mathematische Grundkenntnisse des Dreisatzes und Informationen zur jeweiligen Gesamtbevölkerung nötig.
So verstarben weltweit bisher 566’000 Menschen mit Covid-19 (Stand 12.7.2020). Bei einer Weltbevölkerung von rund 7,8 Milliarden Menschen sind das gerade mal 0,007 Prozent.
Die USA wiederum, eins der vermeintlich am härtesten getroffenen Länder, hat bisher 134’898 Tote zu beklagen. Bei 328 Millionen Einwohnern sind das 0,04 Prozent.
Brasilien beklagt rund 71’000 Todesopfer mit Covid-19, bei 209 Millionen Einwohnern. Auch hier liefert der Dreisatz ein Nahezu-Null-Ergebnis: 0,03 Prozent.
Auf diese Weise lässt sich ebenfalls berechnen, dass Deutschland Raten von 0,01 und die Schweiz von 0,02 Prozent aufweist.
Last but not least lohnt noch ein Blick auf China. Das Land hat 1’393’000’000 Menschen und zählte bis dato 4641 Coronatote. Das sind 0,00033 Prozent der chinesischen Bevölkerung.
Beachtenswert ist vor allem ein Aspekt: Während Regierungen weltweit bei SARS-CoV-2 lediglich die Zahl der Infizierten in den Vordergrund stellen, und als Rechtfertigung für die Aushebelung der Grundrechte ihrer Bürger nutzen, gehen sie bei anderen Viren mit der Interpretation der Zahlen korrekt um.
So stellte das Bundesministerium für Bildung und Forschung in Berlin vor zwei Jahren fest, dass Viren mitunter nahezu alle Menschen im Lande infizieren können: «90 Prozent der Deutschen tragen die Herpes simplex Viren vom Typ-1 in sich». Einen Lockdown gab es deswegen nie.