In einem längeren Artikel von vier Autoren befasst sich die NZZ mit der Plausibilität der Hochrechnungen der Task Force.
Der Titel ist bezeichnend: «Die Corona-Modelle bergen grundlegende Mängel – das eigentliche Problem hat die Task-Force aber mit ihrer Kommunikation».
Die NZZ schreibt u.a.:
«Die Fallzahlen waren im neuen Jahr zwar klar zurückgegangen. Doch aus Ackermanns Sicht war das kein Grund für Jubel. Er befürchtete, spätestens ab Ende Februar würde die britische Variante mit einer 50 Prozent höheren Ansteckungsrate in der Schweiz durchschlagen.»
Die NZZ zeigt anhand mehrerer konkreter Beispiele, wie die Task Force allein in diesem Frühling ihre Prognosen wiederholt geändert, aber jeweils an ihrer Empfehlung der Weiterführung strikter Massnahmen festgehalten hat. Trotz Öffnungsschritten hat sich das Infektionsgeschehen weiter verbessert.
Zur Zeit, aber das schreibt die NZZ nicht, liegt die Inzidenz bei 41. Das liegt unter dem offiziellen Wert einer seltenen Krankheit gemäss Definition der EU von 50. In der Schweiz liegt dieser Wert bei 1.
Dabei gilt es allerdings den Unterschied zwischen Inzidenz und Prävalenz zu berücksichtigen. «Die Inzidenz bezeichnet die Anzahl neu auftretender Fälle», die Prävalenz «dagegen die gesamte Anzahl Fälle» (Quelle)
Fazit der NZZ:
«Heute lässt sich ohne Wenn und Aber sagen: Die Schätzungen der Wissenschaft und die Realität klaffen weit auseinander. Die Anzahl Neuinfektionen sind derzeit so tief wie seit letztem Oktober nicht mehr. Die entwickelten Modelle der Task-Force bergen also ganz grundlegende Mängel. Viele Kritiker sehen sich daher in ihrer These bestätigt: Die Task-Force betreibe Angstmacherei.»
Das ist ein verklausierte Bestätigung, dass bei der Handhabung der Pandemie durch die Task Force das Delikt der «Schreckung der Bevölkerung» (Art. 258 des Strafgesetzbuches) vorliegt.
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Gegen die Swiss National Covid-19 Science Task Force wurde Mitte Mai Strafanzeige wegen Schreckung der Bevölkerung eingereicht.
Der in der Strafanzeige namentlich genannte Chef der Task Force, Martin Ackermann, hat inzwischen seinen Rücktritt angekündigt (wir berichteten). Gemäss Medienmitteilung wird die Task Force diesen Sommer «neu organisiert und verkleinert ... um sich der neuen Lage und den veränderten Bedürfnissen anzupassen».