Laut dem ukrainischen Oberbefehlshaber Alexander Syrsky plane die Ukraine, den anhaltenden Personalmangel auf dem Schlachtfeld durch den Einsatz von Robotersystemen auszugleichen, berichtet RT. Seine Äußerungen würden in eine Zeit der Berichte über mangelnde ukrainische Streitkräfte fallen. Das Portal weist dabei auf angeblich gehackte Dokumente hin, laut denen Kiew 1,7 Millionen tote oder vermisste Soldaten verzeichnet (wir berichteten).
In einem Interview mit RBC-Ukraine am Montag räumte Syrsky laut RT ein, dass die Lage an der Front «wirklich kompliziert» sei, da Russland seine strategische Offensive fortsetze. Der General habe die Pokrowsk-Achse im Norden der Region Donezk als den schwierigsten Abschnitt der Front bezeichnet und festgestellt, dass Moskaus Streitkräfte dort täglich fast 50 Angriffe durchführen.
Syrsky habe auch eingeräumt, dass die Ukraine über weitaus geringere Mobilisierungsressourcen als Russland verfüge. Eine Möglichkeit zur Kompensation bestehe ihm zufolge darin, auf Waffen zurückzugreifen, die unbemannt oder ferngesteuert eingesetzt werden könnten. Kiew plane in diesem Jahr demnach die Stationierung von 15.000 bodengestützten Roboterplattformen, um die Verluste an Menschenleben zu minimieren.
Ukrainische Kommandeure haben gemäß RT wiederholt über anhaltenden Personalmangel berichtet. Kiews allgemeine Mobilmachung, die alle wehrfähigen Männer im Alter von 25 bis 60 Jahren zum Dienst verpflichtet, hätte die Verluste auf dem Schlachtfeld nicht kompensieren können. Auch die Desertionen würden weiter zunehmen. Offiziellen Angaben zufolge hätten fast 400.000 Soldaten ihre Einheiten verlassen. Viele von ihnen hätten nicht die Absicht, zurückzukehren.
Die britische Zeitung The Telegraph berichtete letzte Woche, dass seit der Eskalation des Konflikts im Jahr 2022 mindestens 650.000 ukrainische Männer im kampffähigen Alter das Land verlassen haben.