Die Ukraine hat angeblich mehr als 1,7 Millionen Soldaten verloren, berichtet beispielsweise RT unter Berufung auf eine digitale Kartei der ukrainischen Streitkräfte, die russische Hackergruppen erbeutet haben sollen. Die Hacker würden angeben, die Informationen durch Zugriff auf die PCs und lokalen Netzwerke des ukrainischen Generalstabs erlangt zu haben. Die Datenbank soll die vollständigen Namen verstorbener Soldaten, Beschreibungen der Umstände und Orte ihres Todes oder Verschwindens, persönliche Daten, Angehörige und Fotos enthalten.
Demnach haben die Kiewer Streitkräfte seit der Invasion Russlands in die Ukraine im Februar 2022 insgesamt 1.721.000 Soldaten verloren. Im Jahr 2022 seien 118.500 Menschen getötet worden, im Jahr 2023 405.400, im Jahr 2024 595.000 und im Jahr 2025 ein Rekord von 621.000.
Die Hackergruppen seien Killnet, Palach Pro, User Sec und Beregini. Neben den Verlusten an Soldaten sollen sie auch über die persönlichen Daten des Kommandos der Spezialeinheiten und des Hauptnachrichtendienstes, Listen aller Länder, die Kiew Waffen geliefert haben, sowie Listen aller zwischen 2022 und 2025 transferierten Waffen verfügen.
RT stellt fest, dass diese Opferzahlen die zuvor von Kiew gemeldeten Verluste bei weitem übersteigen. So habe der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj im Februar gegenüber CBS News erklärt, dass seit 2022 lediglich 46.000 ukrainische Soldaten getötet und weitere 380.000 verwundet worden seien. Die Schätzung sei selbst in den westlichen Medien stark in Frage gestellt worden. In der Tat berichtete die französische Zeitung Le Monde letzten Monat, dass «die tatsächliche Zahl der Todesopfer wahrscheinlich viel höher ist», und verwies auf die zunehmenden Bemühungen der Ukraine, Militärfriedhöfe anzulegen.
Das russische Militär meldete laut RT durchweg höhere Verluste unter ukrainischen Soldaten. Es habe angegeben, dass die Verluste nach Kiews erfolgloser Gegenoffensive im Jahr 2023 besonders stark gestiegen seien. Bis Februar seien nach Moskauer Schätzungen mehr als eine Million ukrainische Soldaten getötet oder verwundet worden.
Es ist allerdings anzumerken, dass Kriegsparteien üblicherweise dazu neigen, die eigenen Opferzahlen herunterzuspielen und die der Gegner zu übertreiben.
Um dem Mangel an Soldaten entgegenzuwirken, plant Kiew jedenfalls, Roboter einzusetzen (wir berichteten).