Kürzlich wurde berichtet, dass das es der Firma Neuralink von Tesla-Gründer und X-Chef Elon Musk gelungen sein soll, dem erstem Menschen ein Gehirn-Implantat einzusetzen. Dem 52-jährigen Multimilliardär zufolge seien die ersten Ergebnisse vielversprechend. Mit dem Implantat sollen Menschen nur durch Gedanken etwa ein Smartphone bedienen können.
Rein technisch gesehen mag es manchen faszinieren, was Elon Musks Startup hier «vollbracht» hat. Doch ist dies wirklich das, was die Menschheit braucht und wofür Unmengen an Geld ausgegeben werden sollte? Und was sagt das über Musk aus, der sein Geld in so ein Projekt fliessen lässt?
Interessant in diesem Zusammenhang ist etwa die Dokumentation «DeMUSKierung: Elons technokratischer Traum» von der Expresszeitung. Darin wird aufgezeigt, wie sich Musk als libertärer Visionär inszeniert und wie «Aufgewachte» durch seine Übernahme von Twitter die Wiederkehr der Meinungsfreiheit erwarten.
Doch bei genauem Hinsehen erscheine «eine Kluft, aus der die Frage springt, wer Elon Musk eigentlich wirklich ist und welche Rolle er in wessen Spiel spielt».
Dass Musk nicht so hehre Ziele verfolgt, wie man denken könnte, darauf lässt auch ein Bericht schliessen, den Daily Mail jetzt veröffentlichte und in dem es um seine besagte Firma Neuralink mit Hauptsitz im texanischen Austin geht.
Die Headline des Artikels lautet: «Inside Elon Musk’s Neuralink lab where 1500 animals have been killed and test monkeys were subjected to ‹extreme suffering›» (Einblicke in das Neuralink-Labor von Elon Musk, in dem 1500 Tiere getötet und Testaffen «extremem Leiden» ausgesetzt wurden). Das gehe aus Dokumenten hervor, «die das Physicians Committee for Responsible Medicine (PCRM), einer Kampagnengruppe, in die Hände bekommen hat».
Neuralink hat mindestens 1500 Tiere, darunter Schafe und Schweine, auf der Suche nach einem Chip getötet ...; Quelle: Daily Mail
Dieser Chip, dem der Name «Telepathy» gegeben wurde und einen Durchmesser von etwas mehr als 2 cm hat, soll es Menschen ermöglichen, Geräte mit ihren Gedanken zu steuern; Quelle: Daily Mail
Zu den gequälten Tieren gehörten derweil nicht nur Schafe und Schweine, sondern auch Affen. Dabei wurden, wie Dailymail.com schreibt, «auf der Suche nach einem Chip, der es Menschen ermöglicht, Geräte mit ihren Gedanken zu steuern, die Testaffen bis zu zehnmal an ihren Schädeln operiert, bevor sie während der Testphase eingeschläfert wurden». Und weiter:
«Die Chirurgen bohrten in ihre Köpfe, und die Implantate wurden an ihren Gehirnen befestigt, aber sie passten nicht richtig, so dass sie nach aussen ragten ... Die grausamen Tierversuche ... beinhalten das Bohren von Löchern in die Köpfe von Affen und das Füllen dieser Löcher mit Klebstoff ... [Dabei] verwendete das Unternehmen ‹Bioglue›, um die Löcher in den Köpfen der Affen nach den Operationen zu flicken.»
Das Foto zeigt einen Affen, dem der Neuralink-Chip ins Gehirn implantiert wurde, beim Spielen eines Videospiels; Quelle: Daily Mail
Auch gehe aus den Todesberichten hervor, dass den Affen Teile ihrer Gliedmassen amputiert und sie eingeschläfert worden seien, nachdem sie wiederholt erbrochen und Durchfall gehabt hätten. In den Todesberichten heisse es etwa zu einem der Affen, bekannt als «Tier 8», dass ihm «mehrere Fingerspitzen amputiert» worden seien und er «im ersten Lebensjahr Durchfall» gehabt habe. Daily Mail weiter:
«Während Musk Berichten zufolge sagte, er wolle, dass die Testaffen in einem ‹Affen-Taj Mahal› leben, zeigen Fotos, die Daily Mail vom UC Davis-Labor erhalten hat, eine weitaus krassere Realität mit kleinen, übereinander gestapelten Metallkäfigen.»
Auch habe es in einem «Protokoll für die Verwendung und Pflege von Tieren» geheissen, dass die Tiere gezwungen werden können, in einem «Stuhl» zu sitzen, der als «Plastikbox» definiert sei und sie in eine aufrechte Position zwinge.
Dabei habe man sich auch die Möglichkeit offen gehalten, ein Tier zu betäuben und ihm ein Halsband anzulegen, um es in seiner Position zu halten für den Fall, dass es seinen Kopf nicht durch die Nackenplatte des Boxenstuhls stecken wollte. In einer beunruhigenden Passage des Dokuments heisse es:
«Die Tiere werden an einem einzigen Tag für maximal fünf Stunden an den Stuhl gefesselt. Sie können an einem einzigen Tag mehrmals am Stuhl fixiert werden. Die Ruhigstellung kann jeden Tag, auch an Wochenenden, erfolgen.»
Dem Physicians Committee for Responsible Medicine (PCRM) zufolge solle die Öffentlichkeit aber auch unabhängig von den grausamen Tierversuchen skeptisch gegenüber den Behauptungen von Musk sein. So habe Musk «die Öffentlichkeit seit langem über die angeblichen Entwicklungen von Neuralink in die Irre geführt». Zwar hat der 52-Jährige vor wenigen Tagen geprahlt:
«Stellen Sie sich vor, Stephen Hawking könnte schneller kommunizieren als eine Schnellschreiberin oder ein Auktionator. Das ist das Ziel.»
Doch «Musks wahre Absichten für Neuralink sind beunruhigend klar», so das PCRM. So habe er wiederholt gesagt, dass das Ziel des Unternehmens darin bestehe, «eine Symbiose mit künstlicher Intelligenz zu erreichen». Und das stimme nicht unbedingt mit der Entwicklung von Behandlungen für Patienten überein.
Bereits Anfang 2022 berichtete Transition News übrigens, dass Elon Musks vorgeworfen worden sei, seine Neuralink-Gehirnchip-Tests hätten 15 von 23 Affen getötet und dass den Tieren vor ihrem Ableben «extremes Leid» zugefügt worden sei.
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