In Kubinka bei Moskau ist am vergangenen Samstag der erste «Internationale Antifaschistische Kongress» eröffnet worden, berichtet The Odessa Journal. Organisiert wird er vom russischen Verteidigungsministerium. Bei der ersten Sitzung seien die USA und die EU des Nazismus beschuldigt worden.
Die Veranstaltung findet im Rahmen des Forums Armee-2022 statt. Verteidigungsminister Sergej Schoigu hatte sie bereits im März angekündigt. Erklärtes Ziel sei es, die Bemühungen der internationalen Gemeinschaft im Kampf gegen die Ideologie des Nazismus «in jeder Form seiner Manifestation in der modernen Welt» zu vereinen. Der Kongress werde auch als Plattform gesehen, «um die historische Wahrheit über den entscheidenden Beitrag der UdSSR zur Niederlage des Faschismus während des Zweiten Weltkriegs zu bekräftigen», schreibt The Odessa Journal mit Bezug auf RIA Novosti.
Anfang August wurde berichtet, dass 72 «befreundete Länder» zur Teilnahme an dem Kongress eingeladen wurden. Ob jemand die Einladung angenommen hat, ist nicht klar: weder in den Nachrichten der staatlichen Medien noch in den offiziellen Pressemitteilungen des Verteidigungsministeriums zur Eröffnung der Veranstaltung wurden bestimmte Länder oder Namen genannt.
Schoigu war einer der Redner bei der ersten Sitzung des Kongresses. Er erklärte:
- Die russophobe Idee, russischen Bürgern die Einreise in die Europäische Union zu verbieten, ist ein klarer Ausdruck nationalsozialistischer Politik.
- Die Grundprinzipien des Nürnberger Tribunals werden von einzelnen Ländern, insbesondere den baltischen Staaten, zunehmend revidiert. In Estland und Lettland werden Denkmäler für Kriegsverbrecher errichtet.
- Einer der Hauptfaktoren, die zum Zweiten Weltkrieg führten, war die Zusammenarbeit der anglo-amerikanischen Wirtschaftskreise mit den Nazis.
- Die Entscheidung, eine «Sonderoperation» durchzuführen, wurde aufgrund der inakzeptablen Bedrohung der Sicherheit Russlands getroffen.
Wie The Odessa Journal mitteilt, gehörte zu den weiteren Rednern die stellvertretende Vorsitzende der Staatsduma Irina Jarowaja. Sie habe insbesondere erklärt, dass die USA «die Instanz sind, die den Nationalsozialismus in der Welt finanziert» und dass das Pentagon weltweit Hunderte von geheimen Militärlabors einrichtet und damit «die monströsen Projekte von Nazideutschland fortsetzt». Jarowaja habe auch gesagt, dass sie bald mit der Arbeit an einem neuen Gesetzentwurf beginnen werde, um die Rehabilitierung des Nazismus zu verhindern. Unter ihrer direkten Beteiligung im Frühjahr 2021 habe die Staatsduma bereits die Strafen im entsprechenden Strafartikel verschärft.
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