Raymond Ungers neustes Buch ist ein «mutiges Projekt» wie er selbst sagt. Es handelt von den drei grossen Krisen der gegenwärtigen Zeit: Klimakrise, Migrationskrise, Coronakrise. Unger spricht im Dialog mit Gunnar Kaiser über die Tendenz zur Totalität dieser Phänomene, das politisch korrekte Sprachregime als Machtinstrument, Angstnarrative und eine Epidemie der kognitiven Dissonanz.
Während der Flüchtlingskrise hätten Journalisten der klassischen Medien erkannt, dass Integration unmöglich geleistet werden könne. Dieser persönliche Schock habe sie dazu veranlasst, zum Meinungsjournalismus überzugehen und daraus einen Erziehungsauftrag für die Bürger zu machen, so Unger.
Die heutigen Entscheider in Politik, Medien und Kultur sind Kinder und Enkel von traumatisierten Kriegskindern des Zweiten Weltkriegs, insbesondere in Deutschland. Sie fühlen sich laut Unger aufgrund der emotionalen Distanz ihrer Eltern und Grosseltern ungeliebt und entwickelten Schuldgefühle, mangelnde emotionale Ausreifung und narzisstische Persönlichkeitsmuster.
Wie unter einem Brennglas verdichtet sich dieses Transtrauma-Psychogramm im Zuge der Coronakrise, so der Europa Verlag. Freiheitsbedrohende und ethisch wie juristisch fragliche Konzepte wie Lockdown, Maskenpflicht und social distancing wurden selbst im Sommer 2020 kaum hinterfragt, obwohl neue Erkenntnisse zur tatsächlichen Gefährlichkeit der Krankheit vorlagen.
Unger deckt die mannigfaltigen Ungereimtheiten des Pandemiemanagements auf. Ob PCR-Test, Ct-Werte, Impfung oder bereinigte Sterbe- und Hospitalisierungszahlen – dieses Buch klärt auf. Unger verbindet die Kernaussagen von Grundsatzpapieren wie zum Beispiel «Global Compact for Migration», «Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC)» oder «Strategic preparedness and response plan for COVID-19» zu einer globalen Agenda in der Form des «Great Reset».
Unger kommt zum Fazit:
«Naive Weltverbesserer haben sich einseifen lassen von den humanistischen Versprechungen einer WEF-Davos-Clique. Provinzielle Quotenpolitiker werden lobbyiert und beraten von Think-Tank-gestählten Wirtschaftsstrategen, Technokraten und Transhumanisten, die ihre Hausaufgaben gemacht haben. So sorgt Deutschland als willfährige Nation dafür, dass supranationale Agenden umgesetzt werden.»
Im Umstand, dass Big-Tech und Big-Pharma die grossen Angstnarrative ausnutzen und missbrauchen, sehe Unger jedoch nur die halbe Problematik, so ein Rezensent auf Amazon. Der Kapitalismus verschlucke sie alle: «Auf jeden Fall will man heute zweierlei: gut und solidarisch sein UND Kohle machen.» Erst im Zusammenspiel mit einer entwurzelten, schuldbeladenen und infantilen Gesellschaft komme es zu einer Gemengelage, in der zwangsneurotisches Handeln in eine Art «Krisenkult» münde.
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Zur Person:
Raymond Unger lebt als Autor und bildender Künstler in Berlin. Er ist als Kunstmaler in eigenem Atelier tätig, schreibt Essays, Bücher und hält Vorträge zu den Themen Kunst, Psychologie und Politik. Er ist Gastautor bei der Achse des Guten.
Buch-Hinweis:
Raymond Unger: Vom Verlust der Freiheit. Klimakrise, Migrationskrise, Coronakrise. Europa Verlag, 2021. ISBN 978-3-95890-343-2, 520 Seiten. 24,00 €.
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