Politiker weltweit fordern immer mehr Covid-19 Antikörpertests. So sind beispielsweise in der Schweiz bereits erste Testkits für den Hausgebrauch erhältlich. Was Anbieter und testfordernde Politiker vergessen zu erwähnen, publizierte das globale, unabhängige, aus Wissenschaftlern, Ärzten und Angehörigen der Gesundheitsfachberufe bestehende Netzwerk Cochrane bereits Ende Juni:
Es untersuchte die «Genauigkeit von Antikörpertests zum Nachweis von COVID-19», und das Fazit der Experten fiel verheerend aus: Die Tests würden nur dann verlässliche Ergebnisse liefern, wenn man den exakten Zeitpunkt für die Probeentnahme trifft.
Und genau das macht die Covid-19 Tests im Alltag faktisch nutzlos, wenn man die Cochrane-Ergebnisse richtig interpretiert:
«Der Review zeigt, dass Antikörpertests helfen könnten um festzustellen, ob jemand COVID-19 hatte. Dabei ist jedoch das Timing wichtig: In der ersten Woche nach dem Beginn von Krankheitssymptomen sind die Antikörper-Titer zu niedrig, um sie für einen Nachweis von COVID-19 zu verwenden. Zwei oder mehr Wochen nach Beginn der Symptome waren die Tests beim Nachweis von SARS-CoV-2 zuverlässiger. Wir können aber auf Basis der eingeschlossenen Studien nicht beurteilen, wie gut die untersuchten Tests mehr als fünf Wochen nach Beginn der Symptome funktionieren. Wir wissen auch nicht, ob diese Ergebnisse auf Menschen mit milderen Krankheitsverläufen oder ohne Symptome übertragbar sind, da die Studien im Review hauptsächlich an Krankenhaus-Patienten durchgeführt wurden. Es lässt sich zudem noch nicht beurteilen, ob eine überstandene Erkrankung mit COVID-19 den Betroffenen eine Immunität gegen künftige Infektionen verleiht».