Von den 296 Millionen Konsumenten illegaler Drogen weltweit im Jahr 2021 nahmen 60 Millionen Opiate und Opioide wie Morphin, Codein oder Heroin ein. Dies geht aus dem jüngsten Weltdrogenbericht der Vereinten Nationen hervor, wie Florian Zandt von Statista berichtet. Demnach ist nur der Cannabiskonsum weiter verbreitet, wobei dieser nicht zu Todesfällen durch Überdosierung führt.
Wie in der nachstehenden Grafik ersichtlich, werden synthetische Opioide wie das Schmerzmedikament Fentanyl auf der Grundlage von Daten der Centers for Disease Control and Prevention (CDC) inzwischen mit der Mehrzahl der Todesfälle durch Überdosierung in den USA in Verbindung gebracht.
Fentanyl verantwortlich für 80 Prozent der Überdosis-Todesfälle unter 24 Jahren. Quelle: Statista
Von den mehr als 106’000 registrierten Todesfällen durch Überdosierung im Jahr 2021 standen etwas mehr als 70’000 oder zwei Drittel in direktem Zusammenhang mit synthetischen Opioiden, von denen Fentanyl am weitesten verbreitet ist. Die Droge soll 50-mal stärker sein als Heroin und lässt sich leicht und billig herstellen, da sie nicht wie herkömmliche Opioide, insbesondere Heroin, an eine Anbaubasis gebunden ist.
In der Altersgruppe der Teenager und jungen Erwachsenen ist die Lage noch schlimmer. Hier sind 80 Prozent der 7426 Todesfälle durch Überdosierung auf synthetische Opioide zurückzuführen, wobei sich die Zahl der damit verbundenen Fälle zwischen 2015 und 2021 fast versechsfacht hat.
Weltweit ist der Konsum von Opioiden seit 2019 relativ stabil. Die Zahl der gemeldeten Konsumenten ist sogar von 62 Millionen im Jahr vor der «Pandemie» auf 60 Millionen im Jahr 2021 gesunken.
Wie Statista mitteilt, könnte die weitere Entwicklung der Konsumzahlen davon abhängen, ob die Taliban-Regierung in Afghanistan ihr im Jahr 2021 erlassenes Drogenverbot vollständig durchsetzt. Einem Sonderbericht der Vereinten Nationen zufolge erwirtschafteten die Schlafmohnbauern im Jahr 2022 einen Umsatz von 1,4 Milliarden Dollar, wobei die derzeitige Ernte weitgehend vom Verbot ausgenommen ist und der Umgang mit künftigen Ernten ungewiss ist.
Experten befürchten nun, dass sich Drogenkonsumenten den leichter erhältlichen synthetischen Opioiden zuwenden könnten, wenn der Nachschub aus dem asiatischen Land versiegt. Rund 80 Prozent der weltweiten Opiatkonsumenten werden mit Produkten versorgt, die aus afghanischem Schlafmohn hergestellt werden.
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