Eine Fregatte der deutschen Marine, die an der internationalen Operation zum Schutz der Schifffahrt im Roten Meer teilnimmt, hätte – versehentlich – beinahe ein unbemanntes US-Luftfahrzeug abgeschossen. Wenn die Technik nicht versagt hätte, wäre dieses «friendly fire» ein Treffer gewesen. Dies meldete der Spiegel am Mittwoch.
Das deutsche Verteidigungsministerium hatte am Montag bestätigt, dass es zu einem Zwischenfall mit einer Drohne eines verbündeten Landes gekommen sei, ohne dessen Namen zu nennen.
Die Fregatte Hessen (F221) habe das Feuer eröffnet, als sie die Drohne nicht identifizieren konnte, sagte der deutsche Verteidigungsminister Boris Pistorius und fügte hinzu, dass die Drohne «nicht getroffen wurde». Das deutsche Verteidigungsministerium erklärte, die Fregatte sei von den Verbündeten nicht über die Anwesenheit einer Drohne in dem Gebiet informiert worden.
Nach Angaben des deutschen Nachrichtenmagazins handelte es sich bei der Drohne um eine US-amerikanische MQ-9 Reaper. Die Publikation unterstreicht, dass der Vorfall die Notwendigkeit einer besseren Koordination zwischen den an der Operation Aspides («Ασπίδες» gr. für «Schild») im Roten Meer beteiligten Streitkräften verdeutliche.
Ursprünglich hochgelobt, hat sich die «Hessen» nun zur Zielscheibe von Spott entwickelt. Zwei Raketen wurden auf die Drohne eines Verbündeten abgefeuert, beide versagten. Obwohl später zwei Drohnen der Huthi-Rebellen erfolgreich abgeschossen wurden, war der PR-Schaden angerichtet.
Das Nachrichtenmagazin Stern verweist zusätzlich auf die begrenzte Anzahl von Abwehrraketen an Bord der «Hessen», von denen nur eine der drei Typen aus deutschen Depots nachgeliefert werden kann. Dieses Munitionsdefizit wird als typisch für die Mangelwirtschaft der Bundeswehr betrachtet.
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