Der Trend zum Einsatz von Gesichtserkennungsgeräten an allen Orten, an denen viele Menschen zusammenkommen und sich bewegen – wie zum Beispiel auf Flughäfen, in Stadien und sogar auf der Straße – ist eindeutig und offensichtlich. Die Unterhaltungsindustrie bilde hier keine Ausnahme, und die Verbreitung von Gesichtserkennungsgeräten auf Konzerten und Festivals schreite immer weiter voran, schreibt Reclaim The Net.
Diejenigen, die als Folge dieses Trends eine immer effizientere Massenüberwachung befürchten, sähen den Grund für die Besorgnis gerade in dem Umfang der an diesen Orten erfassten biometrischen Daten, so das Portal.
Diejenigen, die sich für eine immer stärkere Einführung einsetzen, würden jedoch behaupten, dass dies der Sicherheit diene und die Dinge beschleunige. Das Argument sei ein «rationalisierter Zugang», indem lange Warteschlangen vermieden würden.
Das sei im Grunde eine Aufforderung zur «Bequemlichkeit» im Tausch gegen Sicherheit und Privatsphäre, meint Reclaim The Net. Gleichzeitig sei es ein Appell, dem die meisten Menschen nur schwer widerstehen könnten.
In den USA würden in vielen Stadien, in denen Spiele der Profiligen ausgetragen werden, bereits sogenannte «fortschrittliche Systeme» eingesetzt. Aber in der Sportwelt sind laut Reclaim The Net nicht nur die USA und die Baseball-Liga MLB Beispiele für die Verbreitung der Gesichtserkennung, die auf Fans abzielt.
In Europa hätten sich Ticketverkäufer und Fußballstadien in so unterschiedlichen Ländern wie Dänemark und Zypern der Überwachung durch Gesichtserkennung zugewandt. Dies werde immer als etwas Positives dargestellt – wie beispielsweise ein «Vorgehen gegen den Schwarzmarkt», das gleichzeitig «benutzerfreundlich» sei.
In Dänemark handele es sich um eine Partnerschaft zwischen dem Ticket-System Ticketbutler und dem Unternehmen Noticket. Letzteres verspricht, «Veranstaltungen mit moderner Technologie zu revolutionieren», indem es ein «Veranstaltungstool» anbietet, das eine «präzise Datenerfassung für Veranstalter» integriert.