In einer neuen Studie wurden Daten aus den USA und sieben anderen Ländern untersucht, um den Prozentsatz der vorzeitigen, vermeidbaren Todesfälle zu schätzen, die auf den Verzehr von ultrahochverarbeiteten Lebensmitteln, auch als «Ultra-Processed Foods» (UPFs) bezeichnet, zurückzuführen sind. Das berichtet die New York Post.
UPFs zeichnen sich dadurch aus, dass sie aufgrund ihres sehr hohen Verarbeitungsgrades sehr weit weg sind von den Urprodukten beziehungsweise Zutaten, aus denen sie bestehen, sowie durch eine lange Haltbarkeitsdauer und den Einsatz von Zusatzstoffen, die man in der eigenen Küche eher nicht verwenden würde. Zu den UPFs gehören Fertiggerichte, abgepackte Snacks, Tiefkühlpizzen, verarbeitetes Fleisch, gesüßte Frühstücksflocken sowie industrielle Süßigkeiten und zuckerhaltige Getränke.
Bereits frühere Forschungen hätten kein gutes Haar an sogenannten ultraverarbeiteten Lebensmitteln gelassen, so die Post weiter. Sie seien darin mit 32 negativen Gesundheitsfolgen in Verbindung gebracht worden, darunter ein erhöhtes Risiko für Herzkrankheiten, Krebs, Typ-2-Diabetes und psychische Probleme.
Wie Analysen zeigen, bestehen in den Vereinigten Staaten mehr als 70 Prozent der US-Lebensmittel aus UPFs. Studienmitautor Carlos Augusto Monteiro, emeritierter Professor für Ernährung und öffentliche Gesundheit an der School of Public Health der brasilianischen Universität São Paulo, sagte gegenüber CNN:
«Wir haben das Risiko untersucht, dass eine Person stirbt, wenn sie zwischen dem 30. und 69. Lebensjahr mehr ultraverarbeitete Lebensmittel zu sich nimmt, also in einem Alter, in dem es zu früh wäre zu sterben.»
Dabei fand Monteiros Team heraus, dass das Risiko eines frühen Todes um fast drei Prozent steigt, wenn die Kalorienzufuhr durch UPFs um zehn Prozent erhöht wird. Die Ergebnisse wurden am Montag im American Journal of Preventive Medicine veröffentlicht.
Eduardo Augusto Fernandes Nilson, Leiter der neuen Studie, die auf der Analyse von Daten von an die 240.000 Menschen und fast 15.000 Todesfällen beruht, wird derweil mit der Aussage zitiert, etwa 124.000 vorzeitige Todesfälle in den USA seien im Jahr 2018 auf den Konsum von UPF zurückzuführen gewesen. «Zum Vergleich: Im Jahr 2022 starben fast 74.000 Amerikaner an einer Überdosis Fentanyl», so die Post.
In diesem Zusammenhang berichtete Ende März der MDR in dem Beitrag «Fentanyl: ‹Zombie-Droge› auch in Ostdeutschland»:
«Auch in Ostdeutschland breitet sich Fentanyl aus und könnte hier eine neue Drogenkrise auslösen. Die Droge ist 50 bis 80 Mal stärker als herkömmliches Heroin.»
Die Forscher der aktuellen Arbeit ziehen in ihrem Bericht folgendes Fazit:
«Die Ergebnisse belegen, dass der Verzehr von ultrahochverarbeiteten Lebensmitteln in vielen Ländern erheblich zur Gesamtbelastung durch Krankheiten beiträgt und dass seine Reduzierung in die nationalen Ernährungsrichtlinien aufgenommen und in der öffentlichen Politik berücksichtigt werden sollte.»
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