Eine 83-jährige Rentnerin aus Barnsley (GB), die ganz offen verkündet, dass ihr die für ihre Region angekündigten strengen neuen Massnahmen (Tier 3 restrictions) egal seien („I don’t give a sod“), gelangt in England zu viraler Berühmtheit. In einem Interview mit BBC News nahm Maureen Eames kein Blatt vor den Mund.
Hier die wichtigsten Aussagen der Pensionärin, deren Mann im Frühling selber an Corona erkrankt war:
- Wir hätten niemals in Lockdown sein sollen.
- Allen Menschen, die verwundbar waren, hätte geholfen werden müssen.
- Wie können wir das Land wieder auf die Beine stellen? Geldmässig? Wo ist das ganze Geld?
- Ich habe nicht mehr viele Jahre zu leben und ich lasse mich nicht in einem Haus festbinden.
- Bis Ende dieses Jahres werden Millionen von Menschen arbeitslos sein und die Jungen werden dafür bezahlen müssen. Nicht ich, weil ich tot sein werde.
Maureen scheint den Nerv der Zeit getroffen zu haben. Der Zuspruch, der ihr entgegenkommt, ist riesig. Mittlerweile hat sie unzählige Fans, die es gerne sähen, wenn sie Premierministerin würde. Andere bewundern ihren Mut und gesunden Menschenverstand, der, wie sie finden, vielen Politikern auch gut anstehen würde.
Daraufhin hat die Nachrichtensendung Good Morning Britain Maureen zu Hause besucht. In diesem längeren Interview sagt sie, sie sei nicht überrascht über die vielen Reaktionen auf ihr Interview. Sie sei einfach froh, dass die britische Bevölkerung aus dem Tod erwacht sei („awakened from death“).
Während des ersten Lockdowns sei sie jeden Tag draussen gewesen und einkaufen gegangen. Sie sorgt sich vor allem um die jüngere Bevölkerung, die für das alles bezahlen müsse. Der Staat müsse sich um die, die Schutz brauchen – alte und junge Menschen – kümmern. Alle anderen sollen auch beim kommenden Lockdown rausgehen an die frische Luft und beim Einkaufen halt Vorsicht walten lassen.
Die Regierung müsse die Wissenschaftler «loswerden». Sie habe Politiker gewählt und nicht Wissenschaftler.
Auch ihr Ehemann macht eine bemerkenswerte Feststellung. Er habe in seinem langen Leben sechs Pandemien durchgemacht und der einzige Unterschied zur jetzigen sei die Einmischung der Regierung.