Indiens rechtsnationale Regierung befahl am 24. März den härtesten Lockdown der Welt. Betroffen waren – und sie sind es weiterhin – 1,3 Milliarden Menschen. Seither leidet nach einer Umfrage der Indian Psychiatry Society (IPS) jeder fünfte Inder an einer psychischen Erkrankung. Innert einer Woche nach der Sperre hätten bereits 20% der Befragten psychische Störungen angegeben. Die meisten litten unter Angstzuständen, Panikattacken und Depressionen. Auslösende Hauptfaktoren seien die Isolierung und Zukunftsängste, berichtet India Today.
Krankenhäuser in Delhi und in anderen Städten verzeichneten einen 40-prozentigen Anstieg von Patienten mit Stressymptomen, Angstzuständen und Schlaflosigkeit. Die Zahl der eingehenden Notrufe bei der Suizid-Präventionstelle habe seit dem Lockdown gar um 80% zugenommen. «Die Toleranzwerte für Suizid und die Hoffnung auf eine bessere Zukunft wurden durch die Sperre zunichte gemacht», wird ein Beamter der Helpline One Life zitiert.
Die Universität von Dehli hat kürzlich einen Online-Beratungsdienst eingerichtet. Auch diese Stelle vermelde eine markante Zunahme von Studenten mit psychischen Problemen, schreibt die Times of India.