John Ioannidis, Professor für «Medical Data Science» an der Stanford-University hat das Covid-19-Sterberisiko in einer Studie über mehrere Länder mit vergleichbaren und robusten Daten verglichen.
Ergebnis: «Menschen unter 65 Jahren haben selbst in den Brutstätten der Pandemie ein sehr geringes Risiko, an COVID-19 zu sterben, und Todesfälle bei Menschen unter 65 Jahren ohne entsprechende Prädisposition sind bemerkenswert selten. Bei der Bewältigung der Pandemie sollten Strategien in Betracht gezogen werden, die sich speziell auf den Schutz risikoreicher älterer Menschen konzentrieren.»
Resultate:
- Personen unter 65 Jahren sind für 5%-9% aller COVID-19-Todesfälle in den acht europäischen Epizentren verantwortlich und nähern sich in drei US-Hotspots 30% an.
- Personen unter 65 Jahren hatten in den europäischen Ländern ein 34- bis 73-fach geringeres Risiko als Personen im Alter von ≥65 und in New York City, Louisiana und Michigan ein 13- bis 15-fach geringeres Risiko.
- Das absolute Risiko, an COVID-19 zu sterben, lag zwischen 1,7 pro Million Menschen im Alter von unter 65 Jahren in Deutschland und 79 pro Million in New York City.
- Das absolute Risiko, an COVID-19 zu sterben, lag für Menschen im Alter von ≥80 Jahren zwischen etwa 1 zu 6.000 in Deutschland und 1 zu 420 in Spanien.
- Das Sterberisiko für COVID-19 bei Menschen unter 65 Jahren während der Zeit, in der die Epidemie tödlich verlief, entsprach dem Sterberisiko bei einer Fahrleistung zwischen 9 Meilen pro Tag (Deutschland) und 415 Meilen pro Tag (New York City).
- Nur 0,3%, 0,7% und 1,8% aller COVID-19-Todesfälle in den Niederlanden, Italien und New York City entfielen auf Menschen unter 65 Jahren, die keine prädisponierenden Grunderkrankungen hatten.
Berücksichtigt wurden Daten aus Belgien, Deutschland, Italien, Niederlande, Portugal, Spanien, Schweden, die Schweiz, sowie die US-Bundesstaaten Louisiana, Michigan, Washington und New York City.