Irlands energiehungrige Rechenzentren verbrauchten im vergangenen Jahr mehr Strom als alle städtischen Haushalte zusammen, berichtet The Guardian. Die Zeitung beruft sich dabei auf Daten des zentralen Statistikbüros. Die wachsende Flotte von Rechenzentren hat demnach 21 Prozent des gesamten irischen Stroms benötigt – ein Anstieg um ein Fünftel gegenüber 2022.
Laut The Guardian war es das erste Jahr, in dem die Rechenzentren, die das irische Technologiezentrum unterstützen, mehr Strom verbrauchten als die Haushalte in den Städten, die mit 18 Prozent zu Buche schlugen. Experten haben nun die Befürchtung geäußert, «dass der plötzliche Anstieg des Strombedarfs durch Rechenzentren die Klimaziele in Irland und ganz Europa gefährden könnte».
Google, das seinen europäischen Hauptsitz in Irland hat, erklärte Anfang des Monats, dass seine Rechenzentren die grünen Ambitionen des Unternehmens verzögern könnten, nachdem es im letzten Jahr einen Anstieg der Gesamtemissionen um 48 Prozent im Vergleich zu 2019 verursacht hätte.
Die steigende Nachfrage nach Datenverarbeitung durch Künstliche Intelligenz könnte dazu führen, dass Irlands Rechenzentren in den nächsten drei Jahren etwa 31 Prozent des irischen Stroms verbrauchen. Dies ist dem Nationalen Energie- und Klimaplan des Landes zu entnehmen.
Das würde den gesamten Strombedarf der irischen Haushalte in Städten und auf dem Land in den Schatten stellen, der den Zahlen zufolge im Jahr 2023 zusammen 28 Prozent ausmachte. «Dies würde auch den Druck auf Technologieunternehmen erhöhen, mehr in die Entwicklung ihrer eigenen erneuerbaren Energieversorgung zu investieren», befindet The Guardian.
Irlands Boom bei Rechenzentren und Technologieunternehmen kurbelte die Regierung durch seine Politik der niedrigen Körperschaftssteuer an.
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