Momen ist ein 16-jähriger palästinensischer Junge, der mit den physischen und psychischen Schmerzen zu kämpfen hat, die ihm vor einem Monat zugefügt wurden. Wie The Electronic Intifada berichtet, hatte seine Familie in al-Zahra im Zentrum des Gazastreifens gelebt, war aber aus diesem Gebiet geflohen, als es in einer früheren Phase des derzeitigen Krieges angegriffen wurde. Sie zogen zu Momens Großvater in das Flüchtlingslager Nuseirat.
Am 8. Juni war Momen laut dem Portal mit seinem Großvater in einem von der Familie betriebenen Supermarkt, als sie Explosionen hörten. Schnell sei beschlossen worden, den Laden zu schließen und zum Haus seines Großvaters zu gehen, in der Hoffnung, dass es dort sicherer sei.
Etwa 30 Minuten später hätten sie festgestellt, dass sich die Israelis in Panzern dem Haus seines Großvaters näherten. Sein Großvater habe das Haus verschlossen und die etwa 15 Personen darin aufgefordert, sich in einem Raum zu versammeln. Kurz darauf hätten israelische Soldaten die Tür des Hauses aufgebrochen und begonnen umherzuschießen.
Als sie sich dem Raum genähert hätten, in dem sich die Familie versammelt hatte, habe Momens Großvater die Soldaten darauf aufmerksam gemacht, dass sich Zivilisten in seinem Haus befinden. Die Israelis hätten den Raum betreten und Momens Vater und Großvater aus dem Zimmer geholt. Momen erklärte:
«Sie bedeckten den Kopf meines Vaters mit einem schwarzen Sack und fesselten seine Hände, dann sagten sie ihm, er solle sich hinknien und auf den Boden schauen. Danach verbanden sie meinem Großvater die Augen und sagten ihm, er solle sich auf den Boden legen.»
Momens zwölfjähriger Bruder Ahmad wurde gemäß The Electronic Intifada aufgefordert, sich auszuziehen. Die Soldaten hätten ihm die Hände gefesselt, ihn geschlagen und seinen Hals mit einer Zigarette verbrannt, während er vor Angst geschrien habe. Momen weiter:
«Sie fingen an, meinen Vater zu schlagen und fragten ihn nach dem Widerstand und den Waffen. Mein Vater sagte ihnen, dass wir keine Waffen im Haus haben, dass wir Zivilisten und Vertriebene sind und nichts über den Widerstand wissen.»
Dem Portal zufolge drohten die Soldaten Momens Vater, dass sie die Kinder töten würden, wenn er kein Geständnis abgäbe. Auf Momen, seinen Bruder Yamen und ihre Tante sei geschossen worden. Laut Momen hat einer der Soldaten gelacht, nachdem er ihn verwundet hatte:
«Er wollte mir absichtlich Angst einjagen. Meine Mutter flehte ihn an, mich nicht zu töten.»
Nachdem die Soldaten das Haus verlassen hatten, hat Momens Vater laut The Electronic Intifada einen Krankenwagen gerufen. Keiner habe jedoch die Familie erreichen können, also habe der Vater Momen auf das Dach seines Autos gelegt und Yamen hinein und sei ins Krankenhaus gefahren:
«Als sie das Krankenhaus erreichten, war Yamen bereits gestorben.»
Momen habe man im Nasser Medical Complex in Khan Younis im südlichen Gazastreifen operieren müssen. Seine linke Niere und ein Teil seiner Leber seien entfernt worden. Momen erläuterte:
«Ich habe auch einen Bruch der Wirbelsäule erlitten und kann meine Beine nicht mehr bewegen. Die Ärzte sagen, dass ich nie wieder auf meinen Füßen stehen werde.»
Bei dem Angriff auf Nuseirat am 8. Juni wurden The Electronic Intifada zufolge mehr als 270 Palästinenser getötet. Einen Monat später würden alle, die die Brutalität Israels an diesem Tag überlebt haben, immer noch unter tiefem Schock stehen.
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