Der Internationale Währungsfonds (IWF) hat ein Handbuch für Zentralbanken zur Entwicklung und Umsetzung digitaler Zentralbankwährungen (CBDCs) veröffentlicht, berichtet The Epoch Times.
Gemäss dem «Central Bank Digital Currency Virtual Handbook» des IWF kann der verstärkte Einsatz von CBDCs die «Dollarisierung» der globalen Wirtschaft verringern, indem Länder sich von der Abhängigkeit vom US-Dollar als Reservewährung entfernen. Dies könne jedoch die Kreditkosten in den USA erhöhen, was sich negativ auf die Wirtschaft auswirken würde.
Das Handbuch warnt auch davor, dass CBDCs in Zeiten von Marktturbulenzen zu einem vermehrten Abzug von Einlagen aus traditionellen Banken führen könnten.
Laut The Epoch Times förderte die IWF-Direktorin Kristalina Georgieva die Verwendung von CBDCs während des Singapore FinTech Festivals. Sie argumentierte, dass digitale Währungen das Ende der bargeldbasierten Wirtschaft bedeuten könnten. «CBDCs würden eine sichere und kostengünstige Alternative zu Bargeld darstellen», so Georgieva.
Im Mai hatte Georgieva allerdings davor gewarnt, dass die Welt auf eine weit verbreitete Einführung von CBDC zusteuere, ohne die mit einem solchen Übergang verbundenen Risiken zu berücksichtigen. So sei der IWF zum Beispiel vorsichtig, was die Wahl zwischen Grosshandels- und Einzelhandels-CBDCs angehe.
Derweil ergreifen republikanische Gesetzgeber gemäss The Epoch Times Schritte, um die Ausgabe solcher digitalen Währungen durch die US-Regierung zu verhindern. Der CBDC Anti-Surveillance State Act, der im September vorgestellt wurde, solle sicherstellen, dass die US-Notenbank keine CBDCs direkt an Einzelpersonen ausgeben kann. Damit solle die finanzielle Privatsphäre der Bürger geschützt werden.
Einige Politiker befürchten, dass CBDCs die Freiheit der US-Amerikaner beeinträchtigen und zu einer Überwachung durch die Regierung führen könnten. Der Gesetzentwurf wurde im House Financial Services Committee verabschiedet.
Auch die Schweizer Nationalbank (SNB) schreitet mit ihrem CBDC-Projekt voran. Im nächsten Schritt wird die Zentralbank den digitalen Franken testen. Zusammen mit sechs Geschäftsbanken startet sie am 1. Dezember ein CBDC-Pilotprojekt, in dem die Finanzinstitute erstmals reale Transaktionen mit einem digitalen Schweizer Franken abwickeln (wir berichteten). Involviert sind folgende Banken: Banque Cantonale Vaudoise, Basler Kantonalbank, Commerzbank, Hypothekarbank Lenzburg, UBS und Zürcher Kantonalbank.
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