Immer mehr Menschen rutschen in die Armut ab. Viele kämpfen ums Überleben. Immer mehr Menschen hungern. Gleichzeitig ist es den Reichsten der Reichen gelungen, ihr Vermögen noch weiter zu vergrössern.
Eine gefährliche Entwicklung, die Zündstoff birgt. Mehrere Ökonomen haben sich vor diesem Hintergrund jüngst in einem offenen Schreiben an UNO-Generalsekretär António Guterres und Weltbankpräsident Ajay Banga gewendet.
Darunter auch die bekannten Ökonomen Joseph Stiglitz und Jayati Ghosh. Sie fordern die UNO und die Weltbank auf, mehr gegen die soziale Ungleichheit zu tun.
«Wir leben in einer Zeit ausserordentlich grosser wirtschaftlicher Ungleichheit. Zum ersten Mal seit 25 Jahren ist extreme Armut und extremer Reichtum gleichzeitig stark angestiegen. Zwischen 2019 und 2020 hat die globale Ungleichheit so schnell zugenommen wie seit dem Zweiten Weltkrieg nicht mehr», schreiben Stiglitz und Co.
Die reichsten 10 Prozent der Weltbevölkerung verfügten derzeit über 52 Prozent des globalen Einkommens. Die ärmste Hälfte der Bevölkerung komme dabei bloss auf 8,5 Prozent.
«Milliarden von Menschen leiden unter hohen und steigenden Lebensmittelpreisen und Hunger.» Gleichzeitig habe sich die Zahl der Milliardäre im letzten Jahrzehnt verdoppelt.
Die Ökonomen sind überzeugt: Es sei nun gerade an Institutionen wie der UNO und der Weltbank gelegen, zu zeigen, dass man es ernst meine mit der «Beendigung dieser Krise der extremen Ungleichheit». Deshalb müsse jetzt gehandelt werden.
Die Ziele für nachhaltige Entwicklung (Sustainable Development Goals, SDGs) sollten ihren Fokus zudem noch stärker auf die Bekämpfung der Ungleichheit legen, sind die Ökonomen überzeugt.
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