Kognitionspsychologische Dissonanz

«Sich keine Illusionen mehr machen»:
da beginnen sie erst.
Karl Kraus
Liebe Leserinnen und Leser
Es ist in letzter Zeit immer häufiger davon die Rede, dass man bezüglich der Corona-Zeit das Gespräch mit der «anderen Seite» suchen müsse, um eine wirkliche Aufarbeitung möglich zu machen. Bezüglich dieser Frage gibt es mittlerweile auch innerhalb der «alternativen» Seite eine Spaltung: Dialog und Verständnis versus Bestrafung, könnte man zugespitzt formulieren.
Wie so oft, stehe ich diesbezüglich genau dazwischen: Allein schon meine wissenschaftliche Neugier ist für Dialog und minutiöse Aufarbeitung. Gleichzeitig bedeutet das «Verstehen» auf rationaler Ebene jedoch nicht, dass man sagt: Ach, Schwamm drüber. Im Gegenteil: Die Verantwortlichen müssen zur Rechenschaft gezogen und jeder Mitläufer mit seinem Verhalten konfrontiert werden. Ohne Wenn und Aber.
Unverhofft ist mir nun ein interessantes Beispiel für die Schwierigkeiten bei diesem Unterfangen begegnet: In der Reihe «Achtung Buch!» auf der freien Medienplattform NuoFlix hat Aron Morhoff ein Interview mit dem Psychologen Bernhard Hommel zu dessen aktuellem Buch geführt. Der Titel des Buchs lautet «Gut gemeint ist nicht gerecht» und es befasst sich mit den «leeren Versprechen der Identitätspolitik».
Das Interessante an der Herangehensweise Hommels ist die strategisch kluge Zurückhaltung bezüglich einer Bewertung der Ziele der Identitätspolitik. Er fragt vielmehr danach, ob die angewendeten Mittel und Wege denn überhaupt sinnvoll sind, um die verlautbarten Ziele zu erreichen. Konkret: Führt «Gendern» tatsächlich zu weniger Diskriminierung und Gewalt gegen Frauen? Führt das penetrante Betonen der Hautfarbe zu weniger Rassismus (oder nicht vielmehr zum Gegenteil)? Und so weiter.
Die Antwort lautet natürlich jeweils: Nein. Die jeweiligen Massnahmen führen fast immer sogar eher zum Gegenteil dessen, was sie anstreben. So weit, so gut, so stimmig analysiert. Man kann Hommel da nur zustimmen.
Ziemlich gegen Ende des Gesprächs kommt Aron Morhoff dann aber auf eine Stelle im Buch zu sprechen, die es in sich hat. Hommel war und ist allen Ernstes nicht nur ein Massnahmen- und Impfbefürworter, sondern betet in seinem sonst so präzis kritischen Buch exakt das vorgegebene Regierungsnarrativ herunter.
Auf Morhoffs Nachfragen hin wiederholt Hommel nach schwammigen Relativierungen dann auch noch den in meinen Augen perfidesten und dümmsten aller Vorwürfe an die Massnahmenkritiker: Sie seien von «egoistischen» Motiven getrieben, «unsolidarisch» und potenzielle Mörder! (Das Niveau ist offenkundig nicht weit entfernt von dem, was Hommel in seinem Buch zu Recht kritisiert, etwa die Einstellung: «Alle Männer sind Vergewaltiger.» Oder: «Alle alten weissen Männer sind privilegiert.»)
Bei diesen Aussagen wäre ich wirklich fast aus den Latschen gekippt und auch Aron Morhoff ringt in dem Interview sichtlich um Fassung. Die Frage, die sich stellt, ist meines Erachtens folgende: Wie ist es möglich, dass ein Psychologe, der in einem Gebiet eine präzise Gesellschaftsanalyse vorlegt, in einem anderen Gebiet derart danebenliegen kann, dass er seine eigene Methodik verrät – und das nicht einmal merkt?
Es ist nämlich so: Sehr viel Zeit des Gesprächs wird darauf verwendet, über Wortaberglauben aufzuklären. Also darüber, dass die Verwendung wohlklingender oder auch vermeintlich diskriminierender Begriffe nicht automatisch eine Entsprechung in der Realität haben muss. Auch die Zugehörigkeit zu einer willkürlich bestimmten Gruppe macht jemandes Aussage nicht automatisch wahr oder falsch. Entscheidend ist vielmehr, ob gut argumentiert wird und ob die Prämissen korrekt sind.
Indessen: Wenn Angela Merkel «Solidarität» beschwört, dann ist das für Herrn Hommel offenbar die ungefilterte Wahrheit (und nicht etwa ein missbräuchlich verwendeter Kampfbegriff). Und wenn die «Impfung» als Allheilmittel verkauft wird, dann ist jeder «Querdenker», der das in Frage stellt, ein potenzieller Mörder von Herrn Hommel. Auch jetzt noch.
Er bewegt sich damit im Bereich der pauschalen Kriminalisierung und Pathologisierung von Andersdenkenden. Und er macht die eigene, gänzlich unreflektierte Befindlichkeit (Angst vor einem Virus) zum Massstab für das Verhalten anderer. Hatte er nicht zuvor exakt diese Denkweise kritisiert?
Ich muss sagen, ich ringe noch um Fassung angesichts dieser zur Schau gestellten kognitiven Dissonanz und selektiven Ignoranz von Tatsachen, die nun wirklich lange genug bekannt sind.
Nichtsdestotrotz: Chapeau an beide Gesprächspartner, sich diesem Austausch zu stellen. Luft nach oben ist da aber allemal noch.
Herzliche Grüsse
Susanne Schmieden
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Die TTV News vom 15. September 2023 mit folgenden Themen:
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