Kreml-Sprecher Dmitri Peskow kritisierte den Vorschlag von Bundeskanzler Olaf Scholz, Verhandlungen im Ukraine-Konflikt an den Abzug der russischen Truppen vom ukrainischen Territorium zu knüpfen. Ausserdem hatte Scholz Forderungen nach Friedensgesprächen als «zynisch» bezeichnet. Der Bundeskanzler machte diese Äusserung auf dem Bundeskongress der Gewerkschaft Verdi. Wie Sputnik berichtet, erklärte Peskow:
«Das ist nicht Scholz’ Forderung, das sind Scholz’ Gedanken. Es ist unwahrscheinlich, dass diese Gedanken darauf hindeuten, dass die deutsche Seite die wirkliche Lage der Dinge versteht.»
Sputnik weist auch auf die Zustimmung der deutschen Aussenministerin Annalena Baerbock bezüglich der Lieferung von Taurus-Langstrecken-Marschflugkörpern an die Ukraine hin. Baerbock habe allerdings auf die Komplexität des Prozesses hingewiesen. Das würde nicht so schnell gehen wie bei den Leopard-Panzern oder den Luftabwehrsystemen IRIS-T. Jedes Detail müsse erst geklärt werden.
Der russische Aussenminister Sergej Lawrow kritisierte das internationale Gipfeltreffen Ende Juni in Kopenhagen, auf dem mögliche Umsetzungen der Friedensformel des ukrainischen Präsidenten Wolodimir Selenski erörtert wurden. Er erklärte:
«Anstatt ein ernsthaftes Gespräch zu führen, das auf der Anerkennung der Entwicklung der realen Situation ‹vor Ort› in den letzten 10 Jahren basiert, werden inszenierte Foren mit dem einzigen Ziel einberufen, so viele Länder wie möglich in den Schein einer Diskussion über die ‹Selenski-Formel› zu locken, die nichts anderes verlangt, als dass Russland vollständig kapituliert, sich bereit erklärt, seine Sicherheit zu kompromittieren und Millionen von Russen dem Schicksal zu überlassen.»
Die Sprecherin des russischen Aussenministeriums, Maria Zakharova, betonte laut Sputnik die Notwendigkeit «nachhaltiger» Friedensbemühungen. Sie merkte an, dass dies nur möglich sei, wenn «das Kiewer Regime die Feindseligkeiten einstellt» und die westlichen Verbündeten ihre militärische Aufrüstung beendeten.
Der russische Präsident Wladimir Putin wies auf die Bereitschaft Russlands zu Gesprächen mit Kiew hin. Er ergänzte, dass nach dem Rückzug der russischen Truppen aus der Nähe von Kiew «der Ball vollständig in [Kiews] Feld liegt».
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