«Der weltweite Luftverkehr ist im Jahr 2020 um zwei Drittel gegenüber dem Vorjahr eingebrochen. Mit der einsetzenden Pandemie ist der Passagierverkehr im April beinahe vollständig zum Erliegen gekommen. In den Sommermonaten erholte sich der Flugverkehr langsam wieder. Mit den Reisebeschränkungen seit September stagnierte diese Erholung aber und ging in Europa sogar wieder zurück.» Das ist die Bilanz aus dem Bericht zur Lage der Branche , der kürzlich vom Bundesverband der Deutschen Luftverkehrswirtschaft (BDL) vorgelegt wurde.
«Die Luftverkehrswirtschaft befindet sich pandemiebedingt in ihrer längsten und tiefsten Krise», heisst es darin. Die Folge seien massive wirtschaftliche Verluste für die Fluggesellschaften, Flughäfen, Flugsicherung und auch die Einzelhandelsunternehmen an den Airports. Dies zeige die Jahresbilanz 2020 des BDL.
Die Passagierzahlen an den deutschen Flughäfen seien 2020 gegenüber dem Vorjahr um 75 Prozent eingebrochen. Die deutschen Fluggesellschaften transportierten ebenfalls 75 Prozent weniger Passagiere als im Vorjahr. Als Gründe dafür nennt der BDL Reisebeschränkungen in Form von Einreiseverboten und Quarantäneregeln sowie die gesunkene Passagiernachfrage in der Pandemie.
Dabei sei der Einbruch bei den deutschen Flughäfen und bei den deutschen Fluggesellschaften noch stärker als im weltweiten Durchschnitt gewesen. Denn Luftverkehr ab Deutschland sei besonders stark durch internationalen Verkehr geprägt, und internationale Verkehre seien stärker von den aktuellen Reisebeschränkungen betroffen als grosse Inlandsmärkte wie etwa in den USA und in Asien.
Es drohe der Abbau von jedem vierten Arbeitsplatz in der deutschen Luftverkehrswirtschaft. Zudem schränke die angespannte Finanzlage den Spielraum für notwendige Investitionen in Nachhaltigkeit und Innovation ein und gefährde so die Zukunftsfähigkeit des deutschen Luftverkehrsstandortes, so der BDL in seiner Analyse.